Montag bis Freitag 10-19 Uhr
Samstag 10-18 Uhr
Landolt-Arbenz AG
Poststrasse 10
8001 Zürich-Kreis 1
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Klar, wir schreiben. Aber ist es nicht eher ein tippen? Auf dem Laptop, ins Handy und wenn wir dann doch einmal zu einem Kugelschreiber, einem antiquierten Schreibgerät greifen, dann zu einem gesichtslosen. Dabei gibt es sie, die Schreibkultur und Menschen, die sich ihr mit Herz und Seele und wunderschönen Schreibgeräten verschrieben haben wie die Papeterie Landolt-Arbenz.
Jüngst bekam eine Freundin eine Postkarte. Sie wissen schon, eine Art ausgedruckter Urzeit-Insta-Snapshot, mit einer Briefmarke beklebt und auf dem Landweg verschickt. Auf der Rückseite: ein handgeschriebener (!) Text ohne jegliche Emojis. Was eine Nostalgie-Welle bei mir auslöste und die Frage aufwarf, womit ich, wenn ich denn auf Papier schreibe, die Zeilen fülle.
Vornehmlich, und da schäme ich mich jetzt ein wenig, mit einfachen Plastik-Kugelschreibern und dann auch noch mit Werbeaufdruck. Dabei gibt es die wunderbare Welt der Schreibkultur. Viele Geschäfte sind es nicht mehr, die genau das hochhalten. Die Papeterie Landolt-Arbenz am Paradeplatz widmet sich dem Thema mit Leidenschaft. Und das bereits seit 1882.
Ein schmucker Laden, in dem man ehrfürchtig wird. Alte, elegante verglaste Regale und Tische, genutzt als Vitrinen für wunderschöne Schreibgeräte, für Kugelschreiber, Tintenroller, Füllfederhalter mit Patronen oder jenen, bei denen man die Tinte noch aus einem Tintenfässchen aufzieht. Der eine aus Nussbaum oder Horn, der andere von einem Künstler gestaltet oder farbverliebt lackiert, der dritte in einer limitierten Version.
Man geht nicht zu Landholt-Arbenz, um auf die Schnelle zu kaufen. Man nimmt Platz und probiert die Schreibgeräte wie das Accessoire Schuhe an. Wie fühlt sich das gute Stück an? Liegt es gut in der Hand? Wie schreibe ich damit? Man kauft keine Zehnerpackung, entscheidet sich, mit Hilfe von Fachverkäufer:innen für DEN einen, was ihn umso wertiger macht.
Die Wieder- oder Neuentdeckung von Füller & Co. ist, wenn sie so zelebriert wird, wie in dieser Papeterie, keine digitale Abkehr, sondern vielmehr eine Bereicherung der eigenen Schreibkultur. Vor allem, wenn man weiß, wie poetisch die Inhaber Martina und Andreas Zimmerli-Landolt der Handschrift huldigen, als „genussvolles Aufsetzen von selbst verfassten Zeilen mit Tinte“ auf gutem Papier.