Mit dem neuen Jahr haben auch wieder die vielbeschworenen guten Vorsätze Hochkonjunktur. Mehr Sport machen, mit dem Rauchen aufhören, die Klassiker halt. Darunter immer häufiger auch: Unseren ökologischen Fußabdruck verringern, unserem Körper etwas Gutes tun und aktiv beweisen, dass uns Tierwohl wirklich am Herzen liegt. Klingt nach einem Riesenvorhaben? Mitnichten.
Schon im letzten Jahr konnten wir feststellen: das alles geht mit nur einer kleinen Veränderung – vegan essen, 31 Tage lang. Das ist die Idee hinter Veganuary.
Der Name der NGO setzt sich zusammen aus den Wörtern "vegan" und "january". Die Aktion stammt aus Großbritannien und ruft dazu auf, sich den Januar über vegan zu ernähren. Denn nicht erst seit Fridays for Future wissen wir: Wir müssen etwas verändern. Das gilt nicht nur für die Politik, sondern auch für jede:n Einzelne:n von uns.
Laut Forscher:innen der Oxford University sei die wirkungsvollste Einzelmaßnahme, die Durchschnittskonsument:innen ergreifen können, um etwas Positives gegen Klimawandel und Co zu unternehmen, die vegane Ernährungsweise. Denn diese habe eine weitaus weniger schädliche Wirkung auf die Umwelt, als Lebensmittel tierischen Ursprungs.
Die Produktion von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln stellt eine enorme Umweltbelastung dar. Rund 80 Prozent der weltweiten Nutzfläche und ein Drittel des weltweiten Wasserverbrauchs wird etwa für die Viehzucht benötigt. Für 17 Prozent unserer Kalorienzufuhr werden 80 Prozent der Treibhausgasemissionen der Nahrungsmittelindustrie ausgeschüttet. Da stellt sich die Frage: Das alles für ein Steak?
Hinzu kommen die vielen Lebensmittelskandale der letzten Jahre. Wenn wir uns Bilder aus der industriellen Massentierhaltung ansehen: wundert es uns wirklich, dass immer mehr Antibiotika verfüttert werden? Zahllose Tiere werden unter den grausamsten Bedingungen gehalten, um uns als Genuss zu dienen. Ist das die Salami auf der Stulle wirklich wert?
Vegan zu sein, und sei es auch nur für einen Monat, ist laut Rennfahrerin Leilani Müller „eine der einfachsten Möglichkeiten, eine positive Veränderung in der Welt zu bewirken.“ So gibt es im Grunde keine Ausrede, an dem Programm nicht teilzunehmen: es ist kostenlos und es gibt keinerlei Verpflichtung. Man ist niemandem Rechenschaft schuldig, bloß sich selbst. Wie bei einer 31-Tage-Sport-Challenge.
Veganuary hilft dabei, das Ziel zu erreichen. Mit jeder Menge köstlicher Rezepte, die man auch im Februar noch ausprobieren möchte, und nützlichen Tipps zur veganen Lebensweise. Auch auf unserer Seite finden Sie mittlerweile eine Vielzahl köstlicher veganer Rezepte.
Nicht nur die erleichtern einem die Challenge. Man befindet sich beim Veganuary in guter Gesellschaft: Joaquin Phoenix, Jana Pallaske, Rezo, Ralf Möller, um nur einige Persönlichkeiten zu nennen. Sie und viele andere bekannte Persönlichkeiten unterstützen die Aktion und ernähren sich schon lange Zeit vegan.
Erklärtes Ziel von Veganuary ist tatsächlich nicht weniger als eine vegane Welt. Dazu arbeitet die Organisation seit 2014 auch mit Unternehmen, Restaurants und Supermärkten zusammen, um die vegane Produktpalette stetig zu erweitern. Schließlich erleichtern vegane Alternativen die tierproduktfreie Ernährung im Alltag wesentlich. Und die Zahl veganer Lebensmittel steigt enorm.
TK-Pizza, veganer Aufschnitt, schmackhafte Alternativen zu Nuggets und sogar Hähnchenfleisch findet sich inzwischen sogar bei Discountern. Auch dank Veganuary. Mehr als eine halbe Million Menschen in 178 Ländern haben bereits an dem Programm teilgenommen, das bringt auch den Lebensmittelhandel zum Umdenken.
Und obwohl es natürlich keine Entscheidung für immer sein muss, scheint die Arbeit von Veganuary zu fruchten. Ein Effekt in den Gewohnheiten der Verbraucherinnen und Verbraucher sei feststellbar. Die Zahl der vegan lebenden Menschen habe sich im Vereinigten Königreich, wo die Bewegung ihren Ursprung hat, zwischen 2014 und 2019 vervierfacht. „Rund ein Drittel der Bevölkerung isst weniger oder gar kein Fleisch mehr.“
Mehr Informationen, mehr Wissen und letztendlich auch die schlichte Gewohnheit führen zu einer niedrigeren Schwelle zur veganen Ernährung. Der Tierwelt, der Umwelt, der eigenen Gesundheit zuliebe. Und wer weiß, vielleicht ziehen wir es ja auch einfach für den Rest des Jahres durch. Es ist so viel leichter als viele denken!
Weitere Infos und die Anmeldung zur Challenge finden Sie hier >>