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Home is where the Schoß is Michael Hetzingers Leben mit Hund

Montag, 02. April 2018

Wenn Hertha einen Platz auf der Welt zu ihrem Lieblingsort wählen müsste, dann wäre es der Schoß. Nicht mein Schoß oder der von Nils. Ein Menschenschoß generell. Hertha liebt jeden Schoß. Egal zu welcher Gelegenheit oder in welchem Gemütszustand – Schoß ist immer super.

Im Büro dreht sich alles um die beste Position. Bei den menschlichen Kollegen – zumindest denen, die sie besonders mag – springt sie zur Begrüßung auf den Schoß. Und beim Spielen mit den tierischen Kollegen sucht sie immer wieder zwischendurch Asyl bei mir auf dem Bürostuhl. Von dort oben kann sie aus erhöhter Position die Lage checken und bei Bedarf ordentlich rumstänkern. Sie ist ja schließlich die Kleinste von allen.

Will Hertha meine Aufmerksamkeit, wenn ich im Büro in die Arbeit vertieft bin, benutzt sie den "Schoß-Trick". Sie stellt sich neben mich und täuscht einen Sprung an. Sie macht ein leidendes Geräusch und geht kurz mit den Vorderpfoten in Luft. Mehrmals nacheinander, wenn ich nicht reagiere. Wenn ich ihr dann erlaube, auf meinen Schoß zu springen, tut sie es nicht. Sie will dann eigentlich einen Ball oder ein Leckerli oder Gassi-Gehen. Ist aber der Meinung, dass sie das mit dem "Befehl" Schoß am ehesten kriegt.

Das Gegenteil passiert, wenn sie unbedingt auf einen Schoß will. Dann springt sie einfach ohne Vorankündigung. Mitten im Gespräch mit Kollegen sitzt sie plötzlich aus heiterem Himmel auf mir drauf. Und tut so als wäre nix gewesen. Meistens will sie dann einfach kuscheln oder schlafen. Kann sie ja nix dafür, wenn ich dabei meinen Kaffee verschütte.

Mit dieser Angewohnheit überrascht sie übrigens nicht nur mich, sondern auch andere. Kürzlich hatten wir in der Agentur ein Meeting mit mehr als 20 Leuten. Zwei Stühle neben mir saß ein Kollege, nichts ahnend und völlig unschuldig. Ohne Vorwarnung wollte sich Hertha dann auch am Gespräch beteiligen – auf dem Schoß des Kollegen. Ihr Lohn war großes Gelächter aller Anwesenden.

Auch in Liebesdingen vertraut Hertha ebenfalls einzig und allein ihrer Stellung auf einem Schoß. In Brandenburg hat sie vor einer Weile den Broholmer Captain Curtis kennengelernt. Er ist noch ein Welpe, aber da diese Rasse so groß wird wie ein Pony, ist Curtis selbst im Welpenalter schon gefühlt zehnmal so groß wie die Kleine. Er war natürlich sofort von Hertha angetan und wollte spielen. Sie wiederum war ziemlich eingeschüchtert von seinen unkoordinierten Annäherungsversuchen und hat ihm mit Sprung- und Bell-Attacken deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht spielen möchte.

Sobald sie aber auf einem Schoß saß und damit genau auf Augenhöhe, gab es kein Halten mehr: Hertha verteilte überschwänglich Küsschen, sobald er sich ihr näherte. Naja, so hat der "Kleine" jetzt immerhin früh genug erfahren, wie das mit den Frauen läuft. Und ich weiß jetzt, wie es ist, ein Schoßhündchen zu haben.

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