EnglishThis content is
not available in
english
Menü

Body Positivity? Frauen(-Körper) in der Kunst und Medien

Mittwoch, 03. März 2021
Kultur

Nächste Woche am 8. März ist wieder Internationaler Frauentag.

Wenn wir über Frauen in der Kunst sprechen und darüber, wie ihre Werke bis heute im Vergleich zu denen ihrer männlichen Kollegen übersehen und unterbewertet werden, nun das würde hier den Rahmen sprengen. Fakt ist: Noch immer herrschen Doppelstandard und Vorurteile in der Mainstream Kunstwelt, wenn es um männliche und weibliche Sujets geht. Bei Männern ist es existentiell, es geht um Auseinandersetzung, Prozesshaftigkeit und Qualität. Weibliche Arbeiten werden hingegen schnell als autobiographisch beschrieben und emotional. Sie werden individualisiert, privatisiert und kleiner gemacht, belächelt; es gibt ja auch nur männliche Genies, oder? Der zweite große weibliche Bereich (nicht nur) in der Kunst ist die Sexualität, das Nacktsein. Ganz klar Frauensache, oder?

Nähere Details zu den einzelnen Orten finden Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!

Kulturfindetstadt (63)

Judy Chicago

Die heute mit Abstand bekannteste feministische Pionierin in der Kunst ist natürlich Judy Chicago. Chicago die auch als Kunstpädagogin und Schriftstellerin arbeitet und seit den frühen 1970er Jahren in ihrem Werk insbesondere Themen wie Geburt und Schöpfung, sowie Frauen in Geschichte und Kultur untersucht, ist heute im Mainstream angekommen.

In ihrer legendären “Women and Smoke“ Serie aus den Jahren 1971-1972 setzte sie zum ersten Mal Pyrotechnik ein, (genial, oder?) um im wahrsten Sinne des Wortes die Atmosphäre zu feminisieren, denn die Kunstszene in Südkalifornien wurde zu dieser Zeit fast ausschließlich von Männern dominiert. Bezeichnenderweise musste Chicago erst 80 Jahre alt werden, bevor ihr Werk in seiner gesamten Bandbreite und Relevanz anerkannt wurde.

Kulturfindetstadt (61)

"Nacktheit ist keine Pornografie"

“Als Frauen unterliegen wir ständig Urteilen, Sexualisierungen und Annahmen über unseren Körper, unabhängig von unserer Absicht oder Zustimmung. Dies bildet die Hauptmotivation für meine gesamte Arbeitspraxis, vom Aktivismus bis hin zur Kunst und Bildung. Frauen und insbesondere Künstlerinnen leiden unter der Annahme, dass jede Art und Weise, wie wir unseren Körper präsentieren, in irgendeiner Form mit unserer Sexualität zusammenhängt, insbesondere wenn wir uns dafür entscheiden, unsere nackten Körper in unseren Kunstwerken oder unserem Aktivismus zu verwenden. Sowohl online als auch offline führt diese Annahme zur Zensur, Verleugnung und zum Missverständnis eines ganzen Genres von Kunstwerken, die von Frauen unabhängig von ihren künstlerischen Absichten geschaffen wurden - es ist eine weitere Möglichkeit, Künstlerinnen zu löschen.

Ich habe oft den Ausdruck "Nacktheit ist keine Pornografie" verwendet, um mein Publikum dazu zu bringen, ihre eigenen Annahmen über den nackten Körper und dessen Bedeutung für sich selbst und die Gesellschaft in Frage zu stellen. Diese Verbindung, die wir als Gesellschaft zwischen Nacktheit und Sex geknüpft haben, muss getrennt werden, wenn wir jemals echte Autonomie, Neutralität und Gleichheit des Körpers haben wollen. Nur dann werden Künstlerinnen und Körperaktivistinnen zu ihren Bedingungen gehört und erhalten die Plattform, die sie verdienen.”

Emma Shapiro ist die Residenz-Künstlerin im März bei Agora Digital Art, einem Netzwerk für Frauen in digitaler Kunst und wird Ende des Monats auch einen Talk auf Clubhouse geben.

Ach so, und wer programmiert diese Algorithmen fragt Ihr Euch? Nun. Das sind überwiegend Männer. Überrascht?

Creme Guides
Karte
Reset Map