Sommer in Wien. Glühender Asphalt. Überfüllte U-Bahnen. Wenn wieder einmal eine Hitzewelle die Stadt in Atem hält, und die Temperaturen auf jenseits von dreißig Grad klettern, kann das Leben in der Großstadt oft zur Zerreißprobe werden. – Gut, wenn Erfrischung nicht weit ist! Hier kommen die besten Badeplätze der Stadt...
Krapfenwaldbad. Das Bad im 19.Bezirk, am Fuße des Cobenzl, ist ein absolutes Highlight und mein persönlicher Favorit. Die Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist zugegebenermaßen etwas langwierig, hat man die Anfahrt jedoch gemeistert, wird man mit einem phänomenalen Ausblick belohnt: das Panorama nimmt mir jedes Mal von neuem den Atem, vom Becken aus kann ich ganz Wien überblicken. Doch das "Krawa", wie es von den Einheimischen liebevoll genannt wird, hat noch mehr zu bieten: Für Familien mit Kindern stehen ein großer Spielplatz und zwei Erlebnisbecken etwas abseits vom Hauptbadebereich zur Verfügung.
Strandbad Gänsehäufel.Wer lieber in Naturgewässern schwimmt, kommt in Wien nicht um die Alte Donau herum. Eine Institution ist das Strandbad Gänsehäufel, das man erlebt haben sollte: Das größte Freibad Wiens hat alles zu bieten, was das Herz begehrt. Der Naturbadestrand ist über einen Kilometer lang, darüber hinaus gibt es zahlreiche Sport- und Erlebnisbecken. Wer etwas Neues ausprobieren möchte, kann sich im Stand-Up-Paddling versuchen, oder abseits vom Badespaß im Hochseilklettergarten über seinen Schatten springen. Im Gänsehäufel kann man mit Leichtigkeit einen ganzen Tag verbringen.
Neuwaldegger Bad. Ein besonderer Geheimtipp ist dieser Ortin Hernals. Vom Zentrum aus dauert es nur zwanzig Minuten mit der Straßenbahn, schon findet man sich in einer anderen Welt wieder. Versteckt am Waldesrand liegt das kleine Bad, das in Familienbetrieb geführt wird. Auf der Liegewiese findet man ausreichend Platz unter schattenspendenden Bäumen, zum Sonnenbaden eignen sich die zahlreichen Holzpritschen im Retro-Stil. Ganz generell versprüht das Bad einen sehr nostalgischen Charme. Die idyllische Lage, die original erhaltene Ausstattung mit Holzkabinen und die charmante Beschilderung – die Duschen werden hier noch als Warmbrausen bezeichnet – versetzen den Besucher gefühlt um einige Jahrzehnte in die Vergangenheit. Besonders bekannt ist das Neuwaldegger Bad außerdem für seine Kantine, in der selbstgemachte Wiener Hausmannskost aufgetischt wird.
Schönbrunner Bad. Hier kommen Sportfans voll auf ihre Kosten. Dieses wunderschöne Privatbad liegt zentral, aber dennoch fernab vom Großstadtlärm, inmitten des zum Schloss Schönbrunn gehörigen Parks. Zwei Becken mit einer eigens für Sportschwimmer reservierten Bahn laden zur Erfrischung ein. Ringsum stehen ausreichend Sonnenliegen zur Entspannung zur Verfügung. Außerdem gibt es einen Wellness- und Fitnessbereich. Das Schönbrunner Bad ist übrigens auch ideal für alle Spätentschlossenen: Von Anfang Juni bis Mitte August kann man hier bis 22 Uhr seine Bahnen ziehen. So steht auch der Abkühlung nach einem langen Arbeitstag nichts mehr im Wege.
Strandbad Stadlau. In diesem Strandbad, einem der Lieblingsorte von Haubenköchin Jacqueline Pfeiffer, badet man entspannt am Mühlwasser, dem Altarm der Alten Donau. Wegen des sanft abfallenden Badestrandes und der großen Liegewiese ist das Bad besonders bei Familien mit Kindern äußerst beliebt. Ich drehe ein paar Runden im erfrischend kühlen Nass und kann’s gar nicht glauben - so viel Natur, nur wenige Minuten vom hektischen Großstadtleben entfernt. Hier ist ein Ort, um die Seele baumeln zu lassen und den heimischen Sommer so richtig zu genießen.