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Tokyo Boom „Er ist Tokyo, ich bin Boom“: Ein abgedrehter Kurztrip nach Japan

Mittwoch, 09. November 2022
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Täglich 12-22 Uhr

Adresse

Tokyo Boom
Hofmühlgasse 11
1060 Wien-6. Bezirk
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Kontakt

...
.www.tokyo-boom.net
www.instagram.com

Preisniveau

Warum gibt es in Tokyo fliegende Kühe? Warum hat die dortige Polizei eine fliegende Maus als Maskottchen (und daher auf all ihre Uniformen gestickt)? Warum essen die Japaner*innen liebend gerne mit Nudeln gefüllte Hotdogs als Nachmittagssnack?

Je länger man dort lebe, desto weniger verstehe man es, erzählt Lisa Stier lachend. Nachdem sie mit 14 das Referat eines Klassenkameraden über Tokyo gehört hatte, wusste sie: Da will ich hin! Gesagt, getan. Nach der Schule ging sie als Au-Pair in die japanische Metropole. Zwei Jahre später kehrte sie zurück – mehr denn je verliebt in dir dortige Kultur und mit einem neuen besten Freund im Gepäck. Komm doch nach Wien, schlug dieser ihr vor. „Aren hat japanische Wurzeln, aufgewachsen aber ist er in Österreich.“

Lisa – „Vorliebe für Schnapsideen“ – ging also nach Wien, wo sie gemeinsam mit Aren – Schnapsidee Nummer zwei – über die Eröffnung eines eigenen Lokals nachdachte. „Aren kann gut kochen, ich kann gut essen,“ sagt sie. „Wir wollten all die Sachen, die wir an Tokyo lieben, zu uns nach Wien holen.“ Die niedliche Kawaii-Kultur mit ihren Fliegende-Maus-Maskottchen und verzierten Gullydeckeln. Die poppige Food-Szene, in der es gar nicht abgedreht und bunt genug zugehen kann. Tokyo ist laut, schrill, farbenfroh – Boom, eben.

Schneller als gedacht wurde aus der verrückten Idee ernst: Gegen alle Widrigkeiten (Absagen von Baufirmen, Omikron, steigende Kosten) wurde das heruntergekommene Ecklokal von Grund auf renoviert. Große Teile, wie der gesamte Abriss, geschahen in Eigenregie. Nach drei Monaten war der dunkle Raum mit seinen holzvertäfelten Wänden in eine leuchtend bunte Zauberwelt verwandelt: An den Wänden fliegende Kühe (ein Symbol ihrer Freundschaft, wie Lisa erzählt, da sie sich ein einem Tokioter Lokal namens Pink Cow kennengelernt haben).

Außerdem: Der ikonische Mount Fuji, der einen Regenbogen über die gesamte Decke spuckt. In der U-Bahn stehende Sumoringer und ein fahrradfahrender Tiger. „Der kam immer bei meiner Sprachschule vorbei,“ erzählt Lisa. Ein älterer, als Tiger verkleideter Herr, der mit seinem Fahrrad Zeitungen austrägt. Warum? Man weiß es nicht.

Das Lokal macht Spaß. Wie auch das Essen: Den hierzulande bekannten Klassiker der japanischen Küche, Sushi, sucht man vergeblich. Bei Tokyo Boom gibt es Tokioter Alltagsspeisen. Das, was die Einheimischen in der kurzen Pause oder verkatert nach dem Feiern essen. Eingangs erwähnter Noodle Dog, ein mit gebratenen Nudeln gefülltes Hotdog-Brötchen. Mit knusprigem „fried chicken“ oder saftigem „beef“ getoppte Reis-Bowls oder – mein Favorit – das giftgrüne Curry-Pan: Ein mit Gemüsecurry gefüllter, frittierter Hefeteigknödel. In Tokyo, erzählt Lisa, gebe es das in allen Convenience Stores (das Pendant zur hiesigen Würstel- oder Dönerbude).

Einziger Unterschied: Bei Tokyo Boom ist alles vegan, da sich Lisa und Aren schon lange pflanzlich ernähren. „Mein japanischer Au-Pair-Vater hat immer gesagt: Rasier dir die Haare ab und geh in orangenem Kittel durch die Straße. Dann bekommst du veganes Essen.“ Bei Mönchen sei pflanzliche Ernährung Standard. In der modernen japanischen Küche hingegen eher die Ausnahme.

Viele Gäste, erzählt Lisa, merken den Unterschied gar nicht. Und seien dann überrascht, wenn sie erfahren, dass die Thunigiri Onigiri (gefüllte Reisbällchen) gar nicht mit „echtem“ Thunfisch und Eier-Mayo gefüllt seien. Je nach Jahreszeit wird die Karte um saisonale Specials erweitert: Im Herbst gibt es wärmende Miso-Suppe mit Seetang und Pilzen und herbstliche Drinks wie Hojicha Latte, der mit geröstetem Grüntee gemacht wird.

Serviert wird das Essen in pastellfarbenen Schälchen auf bunten Tabletts. Kindergeschirr, bemalte Wände – „Manche sagen, dass es bei uns ein wenig wie im Kindergarten aussieht,“ meint Lisa. Doch die, die schon mal dort waren, sagen: „Ja, das ist Tokyo!“ Diese verspielte Niedlichkeit, die im regelkonformen, von Leistungsdruck geprägtem japanischen Alltag den dringend benötigten Ausgleich verschafft. Und die wollen Lisa und Aren mit ihrem Tokyo Boom nun auch in den Wiener Alltag bringen.

Japan steht noch immer auf meiner Reiseliste, erzähle ich sehnsüchtig. Ich war leider noch nie da. „Doch", sagt Lisa. „Jetzt warst du schon in Tokyo!“

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