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SUPERSENSE
Praterstraße 70
1020 Wien-2. Bezirk
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Es verblüfft mich, wie das Team von Supersense bei jedem meiner Besuche ein neues Sinneserlebnis aus dem Hut zaubert. Gerade einmal ein Jahr am Start sind sie quasi zur Institution geworden als Fundort außergewöhnlicher Kostbarkeiten und Kuriositäten, die alle Sinne bespielen. Allein der Dogenhof, ein alter Palast nach venezianischem Vorbild in dem sie residieren, ist eine wahre Pracht. Aus dem Ende des 19. Jahrhunderts geborenen Plan, in diesem Teil der Stadt Venedig nachzubauen, hat es letztlich nur dieses Gebäude geschafft, wirklich erbaut und bis heute erhalten zu werden. Als der Eigentümer das denkmalgeschützte Juwel aufwändig saniert hat, war der ideale Ort gefunden.
Wieso Supersense? Nina alias Mary Poppins erzählt mir, dass sie Florian und „Lexi“ schon vor 15 Jahren bei den Lomografen kennengelernt hat. Also fing alles ein bisschen mit der Begeisterung für die analogen russischen Kameras an, gefolgt von der Rettung der Polaroid Fotografie. Als die nämlich schon fast totgesagt schien und Polaroid auch die letzte Filmproduktionsstätte schloss, kaufte Florian „Doc“ Kaps den Altbestand kurzerhand selber auf. Natürlich ist diese Geschichte noch viel länger, mündete aber darin, dass Sofortbildfilme unter dem Namen IMPOSSIBLE weiterproduziert wurden und heute auch bei Supersense zu haben sind.
Neben ihrer Leidenschaft für analoge Foto- und Musikaufnahmen teilen sie vor allem auch die für Kulinarik. Sie haben ein Faible für gutes Essen & Trinken mit Anspruch auf heimische Qualitätsprodukte. Sie fanden einen Fleischhauer aus Tulln, der auch Rezepturen nach ihren Anregungen herstellt. Die Rosmarinstelze ist dabei zum Aushängeschild geworden. Weine beziehen sie von kleinen Weinbauern, das Bier aus Tirol mit dem treffenden Namen Bierol, seit Anfang 2014 überhaupt erst am Markt. Weiter geht es mit einem Kärtner Kaffeeröster, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat. Alle Lieferanten handverlesen und meistens persönlich gut bekannt.
Wer gut bei Stimme ist, nimmt einfach gleich seine eigene 90 Sekunden Single in der umgebauten Liftkabine auf oder spielt im analogen Tonstudio eine ganze Platte ein. Wer so wie ich lieber zuhört als selber musiziert, kann sich die Platten hier natürlich auch fertig kaufen. Und die dazugehörigen Abspielgeräte gleich dazu. Wer dabei an die meiner verblassten Erinnerung nach langweiligen und einfach nur zweckmäßigen Plattenspieler der Eltern denkt, täuscht sich. Die gibt es nämlich heute in superedel und zeitgemäß.
Zwei enthusiastische Drucker im Team sorgen für handgemachte Karten, jede ein Unikat, gesetzt mit alten Bleibuchstaben. Ein Kalligraph erfüllt Auftragswünsche vom Liebesgedicht über Einladungen bis hin zu Glückwunschkarten oder auch persönlichen Widmungen in Büchern, auf Platten oder was dem Kunden noch so einfallen mag. Der Phantasie für ausgefallene Geschenkideen sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt wie ein Portraitfoto auf der größten Polaroid-Kamera der Welt. Da kommt das Foto gleich in 20 x 24'' fertig zum Aufhängen aus der Kamera, von denen es überhaupt nur noch fünf auf der Welt gibt. Wenn das keine Besonderheit ist!
Brandneu hat schon die nächste revolutionäre Idee Einzug erhalten. Das „Smell Memory Kit“ der norwegischen Geruchsexpertin Sissel Tolaas dient dazu, denkwürdige Augenblicke als olfaktorische Momentaufnahme festzuhalten und diese beim Schnuppern am entsprechenden Fläschchen jederzeit wieder abrufen zu können. Allein diese Erfahrung lohnt sich!
Und wer schon einmal hier ist, kann sich ab August 2015 dann gleich noch ein schniekes Retrorad ausleihen und seine analoge Sinnestour in die Pedale tretend im Prater fortsetzen. Den Picknickkorb mit allerlei Delikatessen gibt es auf Wunsch dazu. Und am besten wieder rechtzeitig zurück sein zu einem der Workshops in den analogen Handwerken, zur Weinprobe oder wenn die DJs auflegen, donnerstags von 17.17 – 22.22 Uhr, analog mit Platten, versteht sich. TASTE, SMELL, FEEL, HEAR, SEE you there!