Dienstag bis Samstag 12–24 Uhr
Shiki Japanese Fine Dining | Brasserie | Bar
Krugerstraße 3
1010 Wien-1. Bezirk
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Saisonal wechselnde Karte!
Bereits von weitem lockt das Shiki mit edlem Auftritt. Weltformat in Wien! Denn das Shiki erinnert uns auf Anhieb an seine noblen Artgenossen in New York oder London. Inhaber Joji Hattori erklärt, dass er bewusst österreichische Architekten beauftragt hat, um sein Shiki wie ein westliches Luxusrestaurant in Tokio zu gestalten. Er erhebt dabei nicht den Anspruch auf durch und durch japanische Küche, was ohnehin unmöglich wäre, wie er uns leidenschaftlich erzählt, weil ein gutes Restaurant in Japan niemals Tempura, Sushi, Grillgerichte, Fisch und Fleisch unter einem Dach, sondern immer nur jeweils eines davon, anbieten würde.
Konzertdirigent und Neu-Gastronom Joji Hattori lebt mit dem Shiki seine japanische Seite sowie seine Leidenschaft für gutes Essen aus und will das Beste aus Japan und Europa miteinander vereinen. Seine ausgesprochen höfliche Art macht ihn zu einem wunderbaren Gastgeber. Sein hoher Anspruch sorgt für edles Design, ausgewählte Materialien, fein abgestimmte Tischdekoration, dezente Konzertmusik als Untermalung und eine besondere Kuriosität: Für vollautomatische Toiletten mit beheizbaren Brillen muss frau nun nicht mehr bis nach Japan reisen. Und den Mittelpunkt der großzügigen Örtlichkeiten bildet ein knalloranges Loungesofa. Sehenswert!
Wir sitzen nun gemütlich "im Büro" von Joji Hattori, wie er die mit japanischer Tapete ausgekleidete Nische nennt, von der aus wir direkt durch ein Fenster auf das geschäftige Treiben in der Küche blicken. Die herrlichen Zutaten, die leuchtenden frischen Kräuter lassen uns das Wasser im Munde zusammenlaufen. Als Ouvertüre zaubert das engagierte Team Shikis Signature-Gericht Carpaccio vom Wagyu-Rind, das butterweich auf der Zunge zergeht, auf den Tisch. Wir probieren Sashimi von der Gebirgsbachforelle sowie Thunfisch- und Eismeergarnelentatar. Dabei wird ausdrücklich, obwohl geschmacklich durch nichts zu ersetzen, auf den gefährdeten Blauflossenthunfisch verzichtet.
Im nächsten Gang sticht Taku’s Gemüse Surprise hervor, nicht nur optisch ausgefallen, auch die geröstete Reiskruste schmeckt einfach ungewöhnlich köstlich. Selbst Vegetarier werden hier allergrößte Freude haben und dabei sind die meisten vegetarischen Gerichte zugleich vegan. Als Zwischenspiel folgt eine Auswahl von contemporary sushi, ganz ohne Sojasauce, die gibt es hier nämlich nur auf ausdrücklichen Wunsch, und uns fehlt sie nicht. Wir bewundern die liebevolle Präsentation der Speisen und spüren, wie das gesamte Team mit Herzblut am Werk ist, um bei uns ein fulminantes Feuerwerk der Sinne zu entfachen.
Schon geht es weiter mit rosa gebratener Entenbrust aus Rohr am Gebirge im Sojasud mit Sonnenblumenknollen, Karotten und Dörrfrüchten, die in dieser Kombination wirklich phantastisch bei uns ankommt. Nach einem vollmundigen Chardonnay folgt dazu ein besonders edler Nuit-Saint-Georges 1er Cru aus der beeindruckenden Weinkarte, der seiner Klasse entsprechend in mundgeblasenen Gläsern ausgeschenkt wird. Perfektion bis ins letzte Detail! Und obwohl wir uns schon kreuz und quer durch die Karte gekostet haben, müssen wir einfach noch den Tamago-Scheiterhaufen probieren, der sich als optische wie kulinarische Krönung entpuppt und somit den perfekten Abschluss dieses grandiosen Abends bildet.
Die dankbaren Gäste, die immer wieder vorbeikommen und dem sympathischen Gastgeber begeistert die Hände schütteln sowie die Namen der zahlreichen Gourmets und Kenner der japanischen Küche, die hier bereits mehrfach gesichtet wurden, bestätigen, dass sein Konzept aufgeht. Auch wir sind nach unserem Streifzug durch alles, was das Shiki zu bieten hat, vollends überzeugt und selbst meine absolut nicht zu Übertreibungen neigende Begleitung lässt sich zu einem Riesenkompliment hinreißen. Für uns war dieser Besuch ein kulinarisches Highlight, das schwer zu toppen sein wird.