Feinkost
Dienstag bis Freitag 9-19 Uhr
Samstag 9-16 Uhr
Meinklang Hofladen
Margaretenstraße 58
1050 Wien Wien-5. Bezirk
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Das Marmeladenbrot bringt es auf den Punkt. „Ein geiles Brot, die beste Butter, die wir kriegen können und selbstgemachte Marmelade,“ sagt Koch Thomas, der für diese so simple wie schmackhafte Kreation verantwortlich ist. Das Brot besteht aus zweierlei alten Weizensorten, die – wie sämtliches Getreide – am Hof der Michlits-Brüder selbst angebaut werden. Die Butter stammt von glücklichen Demeter-Weidekühen und in die Marmelade kommen süße Zwetschgen von den eigenen Obstwiesen.
Rund 80 Kilometer südöstlich von Wien, zwischen Neusiedler See und ungarischer Grenze, bewirtschaften Werner, Hannes und Lukas ihren Demeter-Hof Meinklang. Der Eine hat sich dem Wein verschrieben, der Zweite bestellt die Felder und der Dritte kümmert sich um die Tiere. Eine glückliche Symbiose – nicht nur was die Interessen der drei Brüdern betrifft, sondern auch im Bezug auf ihre gemeinsame Arbeit auf dem Hof. Alles hängt zusammen: Mensch, Tier, Natur. Ein ewiger, fruchtbarer Kreislauf – früher in der Landwirtschaft selbstverständlich, heute leider die Ausnahme.
Die Gegend rund um den Neusiedler See ist immer einen Ausflug wert und auf Anfrage bieten die Meinklang-Geschwister auch Führungen am Hof an. Damit Wienerinnen und Wiener jeden Tag in den Genuss ihrer Erzeugnisse kommen können, gibt es seit Anfang des Jahres einen eigenen Hofladen in Wien – für den Landausflug muss man so nur noch in den 5. Bezirk.
In schlichten Holzkisten liegen dort farbenfrohe Rüben, kugelrunde Zucchini, Fenchel mit stolzem, buschigem Haupt und Salate in wunderschönen Grünschattierungen. Das hauseigenen Getreide wird im Keller frisch gemahlen und in der offenen Backstube zu Sauerteigbroten, hauchdünnem Knäckebrot, Focaccia und süßen Teilchen verbacken. Ein Traum die Vanilleschnecken und die mit Creme und Beeren gefüllten Profiteroles.
Für die süßen Mäuse und die Husarenkrapferl wird Schmalz der eigenen Mangalitza-Schweine verwendet. Das Fleisch der Tiere gibt es natürlich auch zu kaufen. Neben Schwein auch Stücke der Angus-Rinder, Wurst, Salami und Leberkäse. Wird Hack respektive Faschiertes bestellt, schmeißt das Team vom Meinklang Hofladen den Fleischwolf an.
Kräuter, Obst und Gemüse werden eingelegt oder zu Soßen, Chutneys und Marmeladen verkocht. Bis zwölf gibt es Frühstück, ab nachmittags eine kleine Mittagskarte. Bodenständiges Essen aus besten Zutaten. Koch Thomas, der nach vielen Jahren in der Sternegastronomie keine Lust mehr auf abgehobene Küche hatte („Sößchen hier, Pünktchen da“), bringt nun Rote Bete Carpaccio mit Topfen, gebratenen Kopfsalat mit Bröselbutter und Bärlauchkapern oder Mangalitzakarree mit Brotsalat auf den Teller.
Gerichte, die durch ihre Einfachheit überzeugen. Aufs Wesentliche reduziert, sodass die verwendeten Produkte in ihrer geschmacklichen Vielfalt glänzen dürfen. Wer braucht abgefahrene Frühstückskreationen, wenn man solch ein Marmeladenbrot bekommt? Oder Joghurt mit Müsli, das hier aus dem eigenen Hafer geröstet wurde und lediglich von süßen Erdbeeren und Quittenkompott begleitet wird?
Auch bei der Getränkekarte liegt der Fokus im Meinklang Hofladen auf Hausgemachtem (Aufgespritzter Heusirup!) und Erzeugnisse vom eigenen Hof (sortenreine Säfte, Weine, Urkorn-Bier aus eigenem Getreide).
Wie die Menükarte ist auch die Einrichtung angenehm reduziert: Eine gelungenen Mischung aus rustikalem Bauernhof-Charme und modernem Design. Im Schanigarten sitzt man zwischen duftenden Kräutern und Tomatenstauden. Jungpflanzen gibt es vor Ort ebenfalls zu kaufen. Ich für meinen Teil habe mich erstmal mit Zwetschgenmarmelade eingedeckt. Dazu ein geiles Brot, beste Butter – was braucht man mehr?
