Seit zehn Sommern genießen wir das ungemein cremige Speiseeis und das fruchtige Sorbet des kleinen Gourmet-Eissalons Gefrorenes – Eis wie damals. Traditionelles Handwerk, alte Rezepte, viel Milch, viel Obers, beste Früchte, Pistazien mit Geschichte, auch diese Saison lieben wir diesen besonderen Ort wieder ganz besonders.
Die Kronleuchter, die weißen Marmortische, die hübsch beschrifteten Täfelchen über dem sorgsam bestückten Büffet, ein kleiner, fast winziger Gourmet-, Boutique-Eissalon, wie er nostalgischer nicht im Buche stehen könnte. Und der Name, kein verspinnertes Neudeutsch, sondern ein cremiges Sehnsuchtsversprechen, dessen Befriedigung gleich mitgeliefert wird: Gefrorenes – Eis wie Damals.
Wir halten besagtes Gefrorenes, das, ans italienische Gelato erinnernd, ganz traditionell nach alten Familienrezepten hergestellt wird, flugs nach der Bestellung in der Hand, im Stanitzel, im Knusperhörnchen, weiße Schokolade mit Pistazie, Nougat mit Mandarinen-Konfitüre oder, Kindheitserinnerungen weckend, Omas Apfelkuchen. Die Zielgruppe? Wir. „Feinschmecker aller Altersstufen“, wie die Eismacher uns freundlich bezeichnen.
Ein Mini-Schanigarten an der Währinger Straße, umgeben von einem hellen Gitterzaun, Blumen ranken drüber, Sonnenschirme spenden Schatten. Er ist eine sommerliche Einladung – bereits in der zehnten Saison – ans entspannte Genießen am Tisch, um beim Gefrorenen noch weiter in die Tiefe zu gehen. In Sachen Pistazie etwa.
Zur Luxussorte der Saison erklärt wurde die „vatikanische Pistazie“, die, wie man im Salon erfährt, eine Nuss mit Geschichte ist. Die alten Römer bauten eine Straße zwischen Rom und Cervia, um die jeweils erste Salzernte des Jahres dem Heiligen Vater zu schenken. Eben dieses, leicht süßliche „Papst-Salz“ verfeinert die Mischung aus sizilianischen, iranischen und türkischen Pistazien des hiesigen Pistazieneises.
Und noch eine Pistazien-Italien-Episode, die nun auch in Wien spielt. Als säße man, gut beschattet, an einem warmen Sommertag in Süditalien, nippt man am Espresso und genießt dazu Cannoli – mit Pistaziencreme. Das funktioniert übrigens auch bestens mit einer italienischen Limonade.
Zum zart schmelzenden, immer frisch zubereiteten Gelato-Sortiment gehören an die 40 Milcheissorten, die zu den cremigsten der Stadt gehören, wenn sie nicht sogar an der Spitze stehen. Und natürlich erfrischende Sorbets. Schokolade (auch mit Birne oder Kirsche gepimpt), Vanille, Erdbeere, gemeinhin die Klassiker, umgeben sich mit Limoncello Amalfi, Joghurt mit Orange und Safran, Cheesecake und Stracciatella mit einer extra Portion Crunch.
Bis zu drei Sorten passen ins Stanitzel, vier in den Becher. Zum Mitnehmen die krass-köstliche Offerte, bis zu acht Sorten, die bringen dann acht Kilo auf die Waage, in der Eis-Box. Am schönsten aber genießt es sich im Vorgarten des nostalgischen Eissalons, solange der Sommer eben dauert.