Mittwoch bis Freitag 12-15 und 18-22 Uhr
Samstag und Sonntag 12-22 Uhr
Das Dreieck
Untere Viaduktgasse 3
1030 Wien-3. Bezirk
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Küche bis 21 Uhr
Die Öffnungszeiten können im Sommer abweichen.
Vor zwei Jahren sind sie zu dritt angetreten, um etwas Eigenes zu starten. Kennengelernt hatten sie sich in einem Wiener Traditionsgasthaus. Mit der Nonchalance der gehobenen Gastronomie und ehrlicher Küche wollten sie die Herzen der Wiener erobern. Ein Glücksfall für unser Grätzl!
Heute zeichnet Anna Auer allein verantwortlich und führt die Geschäfte mit Leidenschaft und erfrischender Leichtigkeit. Sie hat Das Dreieck noch einmal umgekrempelt und rockt das Wirtshaus jetzt mit geballter Frauenpower - hinter den Kulissen, am Herd und vorn im Service "nur noch Mädels", erzählt sie strahlend. Dabei bleiben sie ihrem hohen Anspruch an die Qualität der Speisen und Weine weiterhin treu, was vom Gault Millau bereits mit einer Haube belohnt wurde.
Ich bin heute mit Freunden aus Deutschland hier. Und hatte im Vorfeld Mühe, ihnen zu beschreiben, was sie hier erwarten wird. Denn Das Dreieck ist…, und schon wieder gerate ich ins Stocken. Die Einrichtung entspricht nicht wirklich meinem persönlichen Geschmack, die Geschichte derer finde ich jedoch spannend.
Einer meiner Begleiter meint, er fühle sich an einen deutschen Landgasthof erinnert. Ein bisschen Dorf mitten in Wien? Anna klärt uns auf, dass die Einrichtung noch original aus den 50er Jahren erhalten ist und sie so wenig wie möglich daran verändern wollte. Denn "so sah ein Wiener Stadtbeisl damals eben aus", sagt sie. Bei allem Respekt für die alte Einrichtung hat sie aber mit frischer Farbe an den Wänden und moderner Beleuchtung auch für moderne Akzente gesorgt.
Mit ihrer anpackenden Art erzählt sie, wie sie die Vorhänge selbst geschneidert hat, jede der alten Holztafeln, die die Wände schmücken, einzeln von Schmutz und Staub befreit hat, so dass die Schnitzereien darin wieder gut zu erkennen sind. Es gibt hier wohl keinen einzigen Fleck, den sie nicht schon mit ihren Händen bearbeitet hat.
Wir wundern uns über die spezielle Akustik, denn irgendwie scheint es ein bisschen zu hallen, da hören wir die nächste interessante Geschichte. Ursprünglich war dies hier mal eine Fiaker-Garage. Der Raum, in dem wir sitzen, war für die Einspänner, weshalb uns zwei schmalere Rundbögen überspannen als im vorderen Bereich, der als Unterstand für die Zweispänner diente. Heute steht hier der Schanktresen.
Allein schon historisch gesehen ist Das Dreieck also einen Besuch wert. Doch wir kommen vor allem, weil wir gutes Essen lieben. Die Karte, natürlich in Form eines Dreiecks gestaltet, wechselt saisonal, ein paar Klassiker wie die Leberknödelsuppe bleiben aber immer, ebenso wie ein ordentliches Wiener Schnitzel vom Kalb mit Erdäpfel-Vogerl(Feld)-Salat, köstlicher Backhendlsalat oder saftiges Rindsgulasch.
Mich bezirzen aber meist die saisonalen Gerichte und ziehen mich auf ihre Seite. Deshalb landet ein perfekt auf den Punkt gebratenes Thunfischfilet in der Pfefferkruste mit einer Mango-Paradeis-Bruschetta auf meinem Teller. (Paradeiser für die des Österreichischen Unkundigen werden hier die Tomaten genannt.) Ordentlich pfeffrig mit exotischer Note – das würde man in diesem Ambiente gar nicht erwarten.
Ebenso wenig die feurige Gazpacho zum Auftakt oder Veggie-Burger und Linguine mit Wildlachs als Hauptspeisen. Die Karte ist auf jeden Fall eines: abwechslungsreich. Und die Gerichte von hervorragender Qualität, das hat uns das Team hier schon mehrfach bewiesen. Meine Gäste sind begeistert und freuen sich, dass ich sie hierhin ausgeführt habe. Und ich komme eh immer wieder gern!