Das Hotel Altstadt Vienna, in einem zentral gelegenen Künstlerviertel Wiens gelegen, verdanken wir dem ehemaligen Manager und leidenschaftlichen Kunstsammler Otto Ernst Wiesenthal. In der Computerbranche, Mobilindustrie und für große Banken war er tätig, bevor er sich 1991 einen lang gehegten Traum erfüllte und ein Hotel eröffnete, in dem auch seine umfangreiche Bildersammlung Platz fand.
Mit 24 individuell gestalteten Zimmern und Suiten startete er zunächst. Heute sind es bereits 62 und regelmäßig kommen weitere hinzu. Über fünf Stockwerke verteilen sie sich. Immer wieder neue renommierte Designer wie beispielsweise auch der italienische Stararchitekt Matteo Thun oder die österreichische Modedesignerin Lena Hoschek wirkten an der bisherigen Gestaltung der Zimmer mit.
Dabei ist der Gebäudekomplex für sich genommen bereits äußerst spannend. 1902 im sogenannten Ringstraßenstil erbaut, war er zunächst das Stadtpalais eines Industriellen aus der österreichisch-ungarischen Monarchie, der zugleich Inhaber einer der größten Sanitärproduktionsfirmen war und das Palais später auch für die Ausstellung seiner Produkte nutzte.
Im Laufe der Zeit wurden im Hof des Gebäudes Fabrikhallen errichtet, die in den letzten 20 Jahren zu Lofts umgebaut wurden. Später wurde das Haus auch als Pension genutzt und in den letzten Jahren vor der Eröffnung des Altstadt Vienna von Emigranten aus Russland bewohnt, die in Wien ihre Ausreisepapiere für die USA oder Israel erhielten.
Seit der Eröffnung des heutigen Hotels im Jahr 1991 hat sich das Haus am Spittelberg nun zum Treffpunkt von Kunstliebhabern und Individualreisenden aus der ganzen Welt entwickelt. Neben dem individuellen Design, das jedem Zimmer das Ambiente eines privaten Zuhauses verleiht, ist das Altstadt Vienna auch dank seiner zentralen Lage – fünf Gehminuten zum MuseumsQuartier und fünf weitere zur Hofburg – äußerst attraktiv. Im ganzen Haus finden sich Designermöbel und ungewöhnliche Lichtobjekte von Herstellern wie den Wiener Werkstätten, Wittmann, Vitra oder auch Mies van der Rohe und Philippe Starck.
Zusätzliche Annehmlichkeiten wie ein Glas Sekt bei Ankunft, die spannendsten Wien-Tipps sowie eine Nespresso Maschine und Bluetooth-Box auf jedem Zimmer sorgen dafür, dass es während des Aufenthalts an nichts mangelt. Im Preis inbegriffen ist im Übrigen auch eines der besten Frühstücksbuffets der Stadt und zur Teestunde hausgemachter Kuchen zum Tee. Serviert im gemütlichen roten Salon mit offenem Kamin, wo im Übrigen auch unser eigener Besuch dann seinen Anfang nimmt. Ausgehungert vom Reisen zum Frühstück.
Und so finden wir gleich als erstes bestätigt, dass die erste Mahlzeit des Tages hier in der Tat ganz hervorragend dargeboten wird. Vom Müsli bis zu den frisch bereiteten Eierspeisen, vom Aufschnitt über Obst und Käse bis hin zu Brot und Brötchen wird alles in schmackhafter bester Bio-Qualität serviert. Vieles obendrein aus regionalen Manufakturen.
Wir beziehen eine von Stararchitekt Matteo Thun gestaltete Suite, die sich thematisch Wiens berühmtester Dirne Josefine Mutzenbacher widmet. Mit dunklem Parkett, einem pompösen Kronleuchter und rotem Samtmobiliar spiegelt es, modern interpretiert, das Flair des frühen 20. Jahrhunderts wider. Die Badewanne mitten im Zimmer. Ein wenig feudal. Wohnlich. Wir fühlen uns rundherum wohl.
Eine ganze Reihe weiterer Zimmer, Suiten und Appartements bestaune ich noch am selben Nachmittag. Jedes ist ganz anders eingerichtet als das nächste und schon die ebenfalls unterschiedlich gestalteten Flure geben einem das Gefühl, sich in einem privaten Wohnhaus zu bewegen. Neue und alte Möbel in allen Räumen. Humorvolle Akzente. Und vor allem unglaublich viel echte Kunst!
"Gestalte einen Ort so, dass du selbst gerne deine Zeit dort verbringen möchtest" war und ist bis heute der Grundsatz von Otto Ernst Wiesenthal, der beim Frühstück völlig unerwartet plötzlich neben mir saß. Höchstpersönlich umsorgte er die Gäste, deckte fehlendes Geschirr ein und hatte für jeden ein freundliches Wort parat.
Seinen Leitgedanken lebt er bis heute Tag für Tag und auch für uns war er während unseres gesamten Aufenthalts fortwährend spürbar. Dabei geschehen all die kleinen Aufmerksamkeiten wie nebenbei und ganz selbstverständlich. Alles ist einfach da, als könnte es gar nicht anders sein. – Ein besonderer Ort nicht nur für Wien. Wir kommen wieder!