Schwarze, glänzende Haare, braune Augen, an die 1,75 Meter groß, breite Statue und bis zu 200 Kilo schwer, prächtige Burschen mit einem ordentlichen Kampfgewicht. Anschauen ja, und das ist ein großartiger Anblick, aber mit Abstand. Und zwar in ihrer natürlichen Umgebung. Es gibt (Natur-)Erlebnisse, die sind einfach faszinierend und bleiben immer als etwas ganz Besonderes im Gedächtnis: So wie Berggorillas im Bwindi-Nationalpark im südwestlichen Uganda auf einer Trekkingtour zu beobachten.
„Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“, das alte Sprichwort trifft es. Der Bwindi-Nationalpark, kurz Bwindi, ist allein ob seiner Höhenlage, zwischen 1.160 und 2.600 Metern Höhe, und des sehr dichten Waldes eine sportliche Herausforderung. Ein bis drei Stunden ist man beim Berggorilla-Trekking unterwegs, um sie in ihrer Heimat – fast die Hälfte der weltweiten Berggorilla-Population lebt im Bwindi – zu erleben.
Und, um noch ein Sprichwort zu zitieren: „Der Weg ist das Ziel.“ Denn eine Garantie, dass man die Menschenaffen sieht, gibt es nicht. Aber auch so ist die Entdeckung des seit 29 Jahren zum UNESCO-Welterbe gehörenden Nationalparks mit seinen dichten Berg- und Regenwäldern, Bächen, Sümpfen sowie einer Tierwelt mit Pinselohrschweinen und Ginsterkatzen eine unvergessliche Expetition – sehr individuell und achtsam organisiert von den Ella-Fogg-Reiseexpert*innen und unbedingt die Reise wert.
Schon beim ersten Besuch waren wir von Uganda fasziniert. Ein Rohdiamant, könnte man sagen. Man sollte ihn jetzt entdecken, wo er noch nicht geschliffen ist, wo man den ehrlichen und ursprünglichen Charme noch spürt. Wenn auch immer noch zu den ärmsten Ländern gehörend, gibt es langsam eine wirtschaftliche Erholung. Die Landschaft ist mit Urwäldern, Savannen, Bergen (der höchste Berg, der Margherita Peak ist über 5.100 Meter hoch), Vulkanen und Kraterseen ungemein vielfältig Zudem befindet sich ein Teil des berühmten Victoriasees in Uganda
Etwas über 41 Millionen Menschen, zu 85 Prozent Christen, zählt das ziemlich mittig in Afrika gelegene Land. Rund 1,5 Millionen leben in der Hauptstadt Kampala – eine im besten Sinne wuselige Stadt. Die Menschen in Uganda: sehr freundlich, sehr aufgeschlossen und auch sehr respektvoll gegenüber Frauen.
Man kann Uganda auch erschmecken – es werden Kaffee und Tee (sehr köstlich!), Zuckerohr, Obst und Gemüse (großartige Avocados) angebaut. Ganz typisch ist Matoke, ein Eintopf mit Huhn und grünen Bananen, gewürzt mit grünem Pfeffer, Zwiebeln Koriander, Curry und Ingwer. Oder Luwombo, einst nur für Könige zubereitet: Huhn, Ziege oder Rind, langsam in Bananenblättern gegart und mit Erdnusssauce serviert.
Es gibt eine spannende Streetfood-Kultur. Ob man Nswaa mag, bleibt dahingestellt, handelt es sich doch um gebratene weiße Ameisen. Probieren sollte man es unbedingt. Es ist sehr proteinhaltig und schmeckt im Grunde genommen nur nach dem Bratfett. Alternativ knabbert man geröstete Erdnüssen, die in Papiertütchen an Straßenständen angeboten werden.
Uganda, knapp dreiviertel so groß wie Deutschland, kann man nicht in ein-, eineinhalb Wochen kennen lernen. Aber es ist genügend Zeit, für einen ersten und tiefer gehenden Eindruck. Eine Rundreise von der Hauptstadt aus, erst nach Süden, vorbei am Victoriasee zum Bwindi, das sind 550 Kilometer Wegstrecke. Am Hang, über den Wipfeln des alten Bwindi-Regenwaldes, liegt die Bwindi Lodge mit ihren Afrika-typischen Banda-Bungalows. Luxus inmitten der Natur, jedoch an die Umgebung angepasst.
Von hier aus startet das Berggorilla-Trekking. Immer an der Seite eines erfahrenen Guides. Dem gelingt es häufig, eine der 22 hier lebenden Gorilla-Familien ausfindig zu machen. Nach einer Stunde blicken wir in die Augen von einem Silberfuchs – ein Teil des Fells von Gorilla-Männchen ab zwölf Jahren schimmert silber-grau – vier Weibchen und vier Babies. Eine atemberaubende Begegnung, die auch die Gorilla-Familie, mit der wir so extrem verwandt sind, mit Interesse verfolgt. Neun Augenpaare schauen uns an, sehr direkt, sehr intensiv.
Auf den Spuren der Tiere geht es weiter. Noch einmal um die 500 Kilometer Richtung Westen zum Kibaale-Nationalpark, wo wir weitere Verwandte beobachten können: Schimpansen. Aller guten Dinge und Tiererlebnisse sind drei. Auf dem Weg zurück nach Kampala kommen wir an der Ziwa Rhino and Wildlife Ranch vorbei. Ausgestorben, werden hier seit zwanzig Jahren wieder Nashörner angesiedelt, knapp 40 sind es inzwischen schon.
In der dortigen wunderschönen Unterkunft, der sehr auf Nachhaltigkeit setzenden Nile Safari Lodge, erleben wir eine weitere tierische Begegnung. Noch kräftiger als die Berggorillas, mit kupferfarbener Haut, platten Nasen und knuffigen Gesichtern werden wir beäugt – diesmal von Nilpferden.