Die Dünen von Sylt, das Barfußlaufen wie auf den Malediven, der Holzhauscharme einer alpinen Lodge, das Hygge-Interieur eines skandinavischen Refugiums, das Meditieren in Indien und die Nähe einer wahren Metropole – da klammern sich die Reiseexpert*innen von Ella Fogg wohl an einen imaginären Destinationsstrohhalm. Im Gegenteil, an einen sehr existenten, zum Schwärmen anregenden wilden Seegras.
Das Marram, übersetzt besagtes wildes Seegras, ist ein direkt am Atlantik, fast schon auf dem feinsandigen Strand mit seinen grasbewachsenen Dünen gelegenes Boutique-Hotel. Es scheint, als sei die Natur die einzige Nachbarin, wenn man aus seinem Zimmer aufs Meer blickt. Dass es nach New York, ja genau, den Big Apple, die Stadt, die niemals schläft, für amerikanische Verhältnisse nur kurze drei Autostunden sind, fast unvorstellbar.
Wenn von Barfußluxus gesprochen wird, dann nicht nur vom wörtlichen, schuhfreien Körpererleben. Das Marram auf der Ostspitze von Long Island unweit des Strandstädtchens Montauk ist ein Ort, um die Sinne wiederzubeleben, um Luxus als das Erkennen dessen, was wirklich für das eigene Leben relevant ist, zu begreifen. Man erdet sich bereits im Hotel – der Garten kommt dem Strand gleich, nur dass er mit breiten Holzstühlen bestückt ist und abends von Feuerschalen illuminiert wird.
In diesem Teil von Long Island, der Surfer*innen und Künstler*innen angezogen hat und der sich inzwischen auch bei Yogis und Meditierenden großer Beliebtheit erfreut, gehört Zwanglosigkeit zur Lebensphilosophie. Yogastunden auf dem Pooldeck im Marram sind täglich gepflegte Rituale, individuelle Tarotkartenlesungen ganz normal und die neuen Energieheilsitzungen ein selbstverständliches Angebot für das vor vier Jahren eröffnete Haus.
Sich (wieder) zu spüren, darum geht es in diesem besonderen Boutique-Resort Tag für Tag. In der Lounge kann mittels Ferninfrarot-Behandlungen der Körper wieder aufgeladen werden. Eine Tour mit dem Beach-Cruiser-Rad, trainiert den ganzen Körper. Geführte Naturspaziergänge durch den benachbarten Shadmoor State Park entlang der Klippen entbinden einen von Zeit und Raum. Auch ein Tag am Strand wie das morgendliche Aufwachen mit dem Rauschen der Wellen, einfach nur Body-Mind-Balsam.
Über 96 Zimmer und Studios, neu sind zwei große Studios, verfügt das zweistöckig angelegte Marram mit seinen hölzernen Fassaden, das Zuhause auf Zeit, das zu neuen Perspektiven inspirieren soll. Entsprechend reduziert ist der behagliche Einrichtungsstil mit ruhigen hellen und gedeckten Farben, geflochtenen Lederbänken, Rattan-Lampenschirmen und Jute-Teppichen, der vom Brooklyner Designbüro The Post Company kreiert wurde.
Temperamentvoll dagegen das Kulinarische. Im Mostador Marram – dem ab Ende Mai geöffneten Open-air-Café mit uruguayischen Flair für leichte Standkost am Tag und zum Dinner unter den Sternen am Abend – bringt der preisgekrönte Küchenchef Fernando Trocca eine raffinierte lateinamerikanische Küche auf die Teller. Beim Dinner dürfen es dann auch einmal Designersandalen statt Barfüssigkeit sein.
Ein Strandhotel vor allem für Erwachsene, für Paare, aber auch für junge Familien, das nur einen winzigen Haken hat. Es ist den Winter über geschlossen. Ab Mitte April wieder geöffnet, kümmert sich Ella Fogg bis dahin um ein maßgeschneidertes Reiseprogramm für die Auszeit inmitten von wildem Seegras.