Eine Schutzhütte müsse her, da war man beim Alpenverein Schladming schon 1908 einig. Am besten auf dem Hochwurzen, jenem 1.852 Meter hohen Berg am nördlichen Rand der Schladminger Tauern über dem Ennstal. Zwölf Jahre mussten sich die Alpinist*innen gedulden, bis die Idee Wirklichkeit wurde. Doch seit Anfang November 1920 gibt es sie, die Hochwurzen Hütte, die erste Schutzhütte des Alpenvereins in Österreich. Anfangs als Selbstversorgerhütte mit sechs Schlafplätzen.
Mit dem aufkeimenden Tourismus in den 1950er-Jahren wurde sie erstmals vergrößert. Ihren urigen Charme hat sie bis heute nicht verloren, vielleicht ist der sogar noch einen Tick höher als damals, als die Wintersportler*innen mit dem Bus die Hochwurzen Höhenstraße hinauffahren und an der Hütte aussteigen konnten. Denn die Straße ist seit 1990 für den öffentlichen Verkehr gesperrt, dient bis heute als Rodelbahn – vergnügliche, und nachts beleuchtete, sieben Kilometer bis hinunter zur Talstation.
Wie man zunächst einmal auf den Gipfel kommt? Abgasfrei mit der Gipfelbahn. Wer in der Schladming-Dachstein-Region urlaubt, muss sie einfach kennenlernen, dieses Stück Lokalgeschichte. Und jetzt ist die beste Zeit, ist die Hochwurzen Hütte doch nur von Anfang Dezember bis Mitte April geöffnet. Der Ausblick grandios, die Aussichtsterrasse gemütlich, die Gaststube ein kulinarisches Kleinod, wo man sich für die nächste Abfahrt oder die anstehende Schneewanderung stärken kann.
Das ist schon ganz viel Winterspaß. Doch der lässt sich noch steigern: indem man abends wiederkommt, um einen richtig urigen Hüttenabend auf dem Hochwurzen zu erleben.