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Roadmovies Die schönsten Filme übers Unterwegssein

Mittwoch, 01. April 2020

Das Reisejahr 2020 hat es bislang nicht sonderlich gut mit uns gemeint. Nach ein paar Wochen Ausgangssperre und Kontaktverbot packt Weltenbummler noch einmal mehr als sonst die Reiselust. Gegen akutes Fernweh hilft zurzeit allerdings nur eines: das Träumen in die Ferne und das Erleben großer Abenteuer im Geiste. Inspiration liefern dabei zweifelsfrei die besten Roadmovies der Filmgeschichte.

Das Motiv der Freiheit, oder zumindest der Wunsch nach ihr, durchzieht dabei jede der legendären Geschichten. Die Reise wird zur Metapher des grenzenlosen Seins und der Identitätsfindung der Protagonisten. Diese sind die meiste Zeit des Films über unterwegs und so spielen die Filme in unserer Liste überwiegend auf Landstraßen und Highways.

Ob lustiger Buddytrip, dramatischer Selbstfindungstrip oder Krimi – in unserer Liste der besten Roadmovies finden sich berühmte Kultfilme, aber auch unbekanntere Dokumentationen über das On-the-Road-sein. Immer aber offenbaren sie dabei nicht nur wunderschöne Landschaftsaufnahmen aus den USA, Europa oder auch Deutschland, sie zeigen auch das Unterwegs-sein und das Kennenlernen-wollen unterschiedlicher Kulturen als einen Urtrieb des Menschen. 

Thelma und Louis. Die Protagonistinnen Thelma und Louise planen einen harmlosen Ausflug. Als Louise einen Mann erschießt, um Thelma vor einer Vergewaltigung zu retten, verwandelt sich ihr Trip in eine Flucht vor dem Gesetz quer durch die USA nach Mexiko. Unterwegs reagieren sie kompromisslos auf den allgegenwärtigen Sexismus in den ländlichen USA. Ein zeitlos schöner Roadmovie über zwei Frauen, die sich auf der Flucht von gesellschaftlichen Zwängen befreien. Mit einer Nebenrolle in diesem Film begann die Kariere von Brad Pitt.

Blues Brothers. Elwood und Jake Blues sind auf einer Mission Gottes: 5.000 Dollar müssen sie innerhalb von elf Tagen auf legalem Weg auftreiben, um die Steuerschulden des Waisenhauses zu begleichen, in dem sie aufgewachsen sind. Der Plan: Ihre alte Band wieder zusammentrommeln und ein Konzert veranstalten. Der Film aus dem Jahr 1980 ist noch immer ein Klassiker mit großartiger Musik und jeder Menge Gastauftritten, darunter Musikgrößen wie Aretha Franklin, James Brown und Ray Charles. Legendäre Zitate gibt’s obendrauf: "It's 106 miles to Chicago. We got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it's dark and we're wearing sunglasses." – "Hit it!"

Rain Man. Als sein Vater stirbt erfährt Charlie, gespielt von Tom Cruise, erstmals von seinem Bruder Raymond. Dieser hat eine Autismus-Spektrum-Störung und eine Inselbegabung in Form einer beeindruckenden Merkfähigkeit. Er lebt in einem Wohnheim für geistig behinderte Menschen. Er soll den kompletten väterlichen Nachlass von 3 Mio Dollar als Erbe erhalten. Kurzerhand versucht Charlie als Vormund von Raymond eingesetzt zu werden, um dem Geld habhaft zu werden. Auf einer Autofahrt quer durch die USA kommen sich die ungleichen Brüder näher.

Tschick. Maik und Tschick machen sich in einem alten "geliehenen" Lada auf den Weg in die Wallachei. Dabei machen sie die Bekanntschaft einiger merkwürdiger Gestalten. Ein Coming-of-Age Film über Freundschaft und das Anderssein. Obendrauf gibt es wunderschöne Landschaftsbilder aus dem sommerlichen Ostdeutschland, darüber hinaus schaffe es die beiden Jungs nämlich nicht. Der Roadmovie wurde von Fatih Akin nach dem Bestseller von Wolfgang Herrndorf verfilmt.

Little Miss Sunshine. In diesem Roadmovie begibt sich die gesamte Familie Hoover auf Reisen, um die jüngste Tochter Olive beim Finale der Wahl zur "Little Miss Sunshine" zu unterstützen. Mit einem alten klapprigen VW-Bus machen sie sich auf den Weg nach Kalifornien. Auf dem Weg dorthin kommt sich die unkonventionelle Familie näher. Der Film nimmt die oberflächliche Gewinner-Kultur der USA aufs Korn und changiert dabei zwischen Komödie und Drama.  

25 km/h. Die ungleichen Brüder Georg (Bjarne Mädel) und Christian (Lars Eidinger) treffen sich nach 20 Jahren auf der Beerdigung ihres Vaters wieder. Nach einer alkoholreichen Nacht beschließen sie kurzerhand ihren Jungendtraum in die Tat umzusetzen: Eine gemeinsame Tour durch ganz Deutschland – auf ihren alten Mofas. Während ihres Roadtrip treffen sie auf spannende Bekanntschaften, geraten in merkwürdige Situationen und kommen einander wieder näher.

Paris, Texas. Nach einem vierjährigen Verschwinden, taucht der tot geglaubte Travis in der Steinwüste kurz vor der Grenze zu Mexiko wieder auf. Sein Sohn Hunter lebt mittlerweile bei Travis Bruder Walt, der auch seinen Bruder bei sich aufnimmt. Langsam kehren die Erinnerungen von Travis zurück und er begibt sich auf die Suche nach seiner Frau Jane. Auch die ist verschollen. Ein abenteuerlicher Trip durch den Südwesten der USA, mit einer großartigen Nastassja Kinski in der Rolle der Jane.

Into the Wild. Christopher McCandless ist jung und hat eine vielversprechende Karriere vor sich. Darauf hat er allerdings, ganz zum Leidwesen seiner Eltern, wenig Lust. Er möchte sein Leben nicht im Zeichen des Kapitalismus leben. Stattdessen zieht es ihn in die große Weite. Also spendet er seine Ersparnisse, vernichtet alle Ausweise und macht sich auf nach Alaska. Um sich selbst und die absolute Freiheit zu finden. Ein packendes Abenteuer und ein moderner Klassiker.

On the Road. Sal Paradise ist ein junger Schriftsteller der Beat-Generation, die ihr Leben ganz dem Hier und Jetzt der 50er Jahre verschreiben hat. Als Sal den lebenshungrigen Dean kennenlernt, beginnt ein gemeinsamer Roadtrip quer durch die USA voller Aufs und Abs, Sex, Drogen und Jazz. Auf ihrem Weg treffen sie auf alte Bekannte und neue Freunde. Ein Roadmovie basierend auf dem gleichnamigen Roman von Jack Kerouac

Sideways. Miles ist geschieden, depressiv und ein großer Weinliebhaber. Sein Freund Jack ist ein etwas abgehalfterter Schauspieler. Als letzterer heiraten will, unternehmen beide einen Trip in die Kalifornischen Weinanbaugebiete. Von ihrem Trip haben beide ziemlich unterschiedliche Vorstellungen. Als sie auf Stephanie und Maya treffen, die sich beide als hervorragende Weinkennerinnen entpuppen, kommt eins zum anderen. Ein warmer Film über menschliche Eigenarten.

Green Book. Der virtuose Pianist Dr. Don Shirley sucht einen Fahrer für seine Konzert-Tournee durch die Südstaaten der USA. Ihm wird Tony Lip an die Seite gestellt, ein einfacher Mann aus der Arbeiterklasse. Die Männer könnten gegensätzlicher nicht sein, was sie jedoch nicht davon abhält, sich anzufreunden. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise durch die Südstaaten der 60er Jahre. Die allerorts vorherrschende Rassentrennung und Gewalt gegen Afroamerikaner zwingt sie dazu, ihre Reise nach dem "Negro Motorist Green Book" zu planen, denn dieser listet auf, welche wenigen Unterkünfte und Restaurants auch Afroamerikaner bedienen. Trotz des ernsten Themas Rassismus ein Feelgood Film.

About Schmidt. Warren Schmidt, gespielt von Jack Nicholson, ist 66 Jahre alt und frisch im Ruhestand. Schnell merkt er, dass das Rentnerleben nichts für ihn ist, denn er fühlt sich nutzlos. Als seine Frau stirbt, verwahrlost er zunehmend. Dann beschließt er, einen Roadtrip nach Denver zu unternehmen, wo die Hochzeit seiner Tochter stattfinden soll.

Vincent will Meer. Vincent leidet unter seinem Tourette-Syndrom. Als er in einer Klinik lernen soll, mit seinem Handicap klarzukommen, trifft er dort auf Marie, die an einer Magersucht leidet. Sie überredet ihn, aus der Klinik abzuhauen und mit dem Auto der Klinikärztin nach Italien ans Meer zu fahren. Als der zwangsneurotische Alexander sie beim Autoklau erwischt, müssen sie ihn notgedrungen mitnehmen, weil er droht, sie zu verpetzen. Schöner Feel-good-Movie mit viel Grund zum Lachen.

Augenblicke. Die 89-jährige Regie-Ikone Agnès Varda und der 33-jährige Streetart-Künstler JR reisen quer durch Frankreich um Menschen und Geschichten zu entdecken. Mit ihrem Fotomobil sind sie in der Lage, riesengroße Portraits zu fertigen, mit denen sie Fassaden, Züge und Schiffscontainer verschönern. Eine herzliche und humorvolle Dokumentation, die die Menschen und Geschichten Frankreichs zeigt.

Expedition Happiness. Als Felix Stark und Selima "Mogli“" Taibi von ihrer Weltreise nach Berlin zurückkommen, fällt ihnen schnell die Decke auf den Kopf. Der alte Schulbus, den sie online entdecken, ist ein willkommenes Zeichen. Schon vier Wochen später sitzen sie wieder im Flieger, um den Bus ohne jegliche Erfahrung in ein Wohnmobil zu verwandeln. Das und ihre Reise, die sie von Alaska bis nach Mexiko bringt, dokumentieren sie mit ihrer Kameraausrüstung und so mit atemberaubenden Bildern.

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