Donnerstag bis Samstag 12-14 Uhr und 17.30-23 Uhr
Sonntag 12-19.30 Uhr
Pfarrwirtschaft
Hauptstraße 2
79346 Endingen am Kaiserstuhl
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Die Umgebung rund um Freiburg ist für ihre Kuckucksuhren ebenso bekannt wie für Schwarzwälder Kirschtorte. Dass man in kleinen, historischen Ortschaften wie Endingen am Kaiserstuhl im Südwesten Baden-Württembergs aber nicht nur auf Souvenir-Läden und Cafés trifft, sondern auch auf Sterne-Niveau speisen kann, haben wir erst neulich erlebt.
Thomas Merkle heißt der vom Guide Michelin prämierte Koch, der in einer der vielen Kopfsteinpflaster-Gassen Endingens neben seinem nach ihm benannten Sterne-Lokal auch ein Casual Fine Dining Restaurant namens Pfarrwirtschaft betreibt. Die Einrichtung ist puristisch-chic mit erdigen Tönen und gemütlichen Sitznischen vor einer modernen Bruchsteinwand.
Dort nehmen wir auch Platz und werden herzlich empfangen. Die unkomplizierte badische Gastlichkeit passt zur gemütlichen Lebensart in der Kaiserstuhl-Region. Die Küche gilt als bodenständig-gut ohne Schnickschnack, aber mit savoir-vivre, wie die französischen Nachbarn es nennen.
Die Speisekarte in DINA3-Format auf dem blanken Holztisch passt da gut ins Bild. Sie spart unnötiges Vor- und Zurückgeblättere und schafft auf einen Blick eine Übersicht vom Wesentlichen – dem Essen. Und das sind neben eher deftigeren Traditionsgerichten wie geschmorten Bäckle vom Schuttertäler Rind und Rib-Eye „Echt Schwarzwald“ mit Whisky-Pfeffersauce auch Klassiker (Wiener Kalbsschnitzel, Zanderfilet) und raffinierte Kreationen wie Kürbis-Chia-Burger mit „Bommfritt“ .
Weil wir am liebsten von allem probieren würden, fällt unsere Wahl auf das regelmäßig wechselnde Pfarrwirtschaft-Menü. Vier Gänge, auf Wunsch mit Weinbegleitung, die wirklich köstlich sind und einen Vorgeschmack erahnen lassen auf die Speisen im sterne-prämierten Schwesternlokal. Unser kulinarisches Highlight neben der asiatisch angehauchten Kürbissuppe mit Kimchi und der gebeizten Eismeerforelle war definitiv das Dessert: Kaiserstühler Zwetschgen Trifle mit Nussbuttereis.
Der tolle Geschmack ist nicht zuletzt auf die überwiegend regionalen, hochwertigen Zutaten zurückzuführen. Als Vorstandsmitglied des europäischen Genussnetzwerks Jeune Restaurateurs (JRE) setzt sich Thomas Merkle dafür ein, kleine Manufakturen zu unterstützen und aus deren Qualitätsprodukten innovative Speisen mit raffinierten Kombinationen zu kreieren.
Das ist dem badischen Sternekoch bei unserem Besuch auf jeden Fall gelungen. Eine nonchalante Atmosphäre gepaart mit feinem Essen passt einfach immer – und macht uns den Schwarzwald gleich noch viel symphatischer.