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Neujahrsgrüße 2018 Mit Vertrauen in die Zukunft

Dienstag, 18. Dezember 2018

Das Jahr 2018 – was war das eigentlich? Ein nicht enden wollender Sommer voll unzähliger lauer Sommernächte oder eine Hitzewelle, die für die Zukunft nichts Gutes erahnen lässt? Eine Politik, die um gemeinsame Lösungen ringt oder die Erkenntnis, dass wir von einer wachsenden Zahl an Menschen regiert werden, die an Narzissmus kaum zu übertreffen sind? War es ein Jahr voll Bestreben nach Einkehr und Ruhe oder kopfloses Rennen durch den Alltag zu Gunsten von Erfolg und Geld?

Je mehr die Welt global zusammenwäschst, desto mehr scheint die Gesellschaft auseinander zu fallen. Während die unsägliche Debatte über Flüchtlinge und Asylanten alles dominierte, schien das wichtigste Thema unserer Zeit, der Umweltschutz, eine maximal sekundäre Rolle zu spielen. Was ist nur los mit uns? Ohne die Umwelt läuft gar nichts. Allen ist das klar und dennoch wird nur von der Rettung der Wirtschaft, der Sicherung von Arbeitsplätzen und dem Erhalt der Konjunktur gesprochen.

Schon während meiner Schulzeit propagierte ein Satz der Umweltbewegung das heute Unübersehbare: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann." So einleuchtend wie unberücksichtigt. Wälder sollen gerodet werden, um eine Energiequelle weiter abbauen zu können, von der wir lange wissen, dass sie uns schadet.

Bäume, die wir dringend benötigen, um das Klima zu verbessern, sollen zugunsten von etwas geopfert werden, das selbiges weiter verschlechtert. Wie kann das sein? – Drohende Arbeitslosigkeit ist dabei in meinen Augen nur ein Vorwand. Menschen, die aufgrund unverzichtbarer Veränderungen in unserer Klimapolitik arbeitslos werden, muss die Allgemeinheit auffangen. Nicht nur mit Geld, sondern auch mit neuen Perspektiven und Gemeinschaftsgefühl. Deshalb nennen wir uns ja schließlich Gesellschaft.

Die bewährt sich, ähnlich wie eine Beziehung, allerdings erst in schlechten Zeiten. "Bunt kann jeder!" wie ich es kürzlich so treffend auf einer Postkarte las. Kaum wird es schwierig, ist sich jeder selbst der Nächste. Dass auch dieser Umstand uns alle immer einsamer macht, scheint zwar den einzelnen unglücklich zu machen, in Beziehungen und Gruppen jedoch schwindet weiterhin die Bereitschaft für Kompromisse. Meiner Meinung nach ist es höchste Zeit, wieder zusammen zu rücken, der Natur, vor allem aber auch einander.

Ein Buch, das mich in diesem Jahr sehr bereichert hat, ist "Das Kind in Dir muss Heimat finden" von Stefanie Stahl. Sehr trefflich lautet der Untertitel des Bestsellers: "Der Schlüssel zur Lösung (fast) aller Probleme." Es geht darum, die während unserer Kindheit erfahrenen Verletzungen zu erkennen, um nicht mehr unbewusst und unangemessen auf Menschen und Situationen im Hier und Jetzt zu reagieren.

Die Welt wäre ein besserer Ort, wenn es für uns nicht ständig etwas abzuwehren gäbe. Und vielleicht ist es genau das, was ich Ihnen für das neue Jahr mit auf den Weg geben möchte: Angst bringt Einsamkeit, Krieg und Egoismus, Vertrauen hingegen bringt Nähe und die Lust daran, die Dinge gemeinsam zu gestalten. Vertrauen wir einander wieder. Wir brauchen uns. Global wie im Privaten. – Frohe Weihnachten!

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