4. November 2017 bis 6.Mai 2018
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
Mittwochs bis 20 Uhr
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt am Main
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Ein weißes Gebäude mit meterlangen Glasfassaden direkt am Mainufer. Hinter der verglasten Front verbirgt sich eine Ausstellungsfläche von über 3.000 Quadratmetern. Zugegeben: mit der Museumswahl hat Jil Sander auf jeden Fall ins Schwarze getroffen.
Oder in diesem Fall vielmehr ins Weiße. Für ihre weltweit erste Einzelausstellung in einem Museum entschied die Hamburgerin sich ganz bewusst für das Frankfurter Museum Angewandte Kunst, unter Kennern bekannt als MAK.
Seit dem 04. November 2017 lädt das vollständig in Weiß gehaltene Gebäude zu Sanders Ausstellung Präsens ein. Hier können Besucher mithilfe von raumgreifenden multimedialen Installationen bewundern, begutachten oder einfach in Sanders Designer-Welt und ihre Gartenkunst abtauchen.
Die Auswirkung ihrer Gestaltungshaltung auf Materialien, Formen und persönliche Ästhetik von Mode- und Produktdesign präsentiert die 74-Jährige auf verschiedenste Weise. Neben Kurzfilmen von Runwayshows und den Arbeitsabläufen im Backstage-Bereich, bekommen Besucher einen Einblick in Sanders persönliche Moodboards, Schnittmuster sowie Modeinszenierungen und Werbekampagnen, für die sie in früheren Jahren selbst gerne mal als Model herhielt.
Schnell wird klar: Sander hält an ihren liebsten Farben schwarz, grau, weiß, beige und dunkelblau sowie an der Material- und Schnittwahl fest. Damit beweist sie, dass sie immer noch großen Wert auf die Qualität der Materialien und die ihrer Arbeit legt. Die Designerin bestand nämlich darauf alle gezeigten Originalstücke von Mänteln und Kleidern über Schuhe bis hin zu Taschen für die Ausstellung neu anfertigen zu lassen.
Die von Matthias Wagner K in enger Zusammenarbeit mit der Designerin kuratierte Präsentation hält in jedem Raum des Museums eine neue Thematik und manchmal auch etwas sehr Überraschendes für den Besucher bereit.
Trotz der Gliederung in zahllose thematische Bereiche wie Laufsteg, Atelier und Modekollektion oder auch Accessoires, Fotografie und Architektur, ist Präsens nicht als retrospektive Übersichtsausstellung zu bezeichnen, sondern vielmehr als ein neues Gesamtwerk, das durch Sanders Präsenz zu einem sehr ästhetischen Ereignis wird.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis zum 06. Mai 2018 und die Anmeldung zu einer öffentlichen Führung ist sehr empfehlenswert. Sicher möchte Jeder mal einen Einblick in den persönlichen Wohnraum der Hamburgerin erhaschen, oder?!