Manchmal macht es einfach "klick". Sei es beim Kennenlernen eines Menschen, beim Betrachten eines Bildes, beim Sortieren von Ideen und Eindrücken. Im Fall der Fotografin und Foodstylistin Vivi D’Angelo war das bei mir gleich mehrfach so – und zwar noch bevor ich das passende Geräusch ihrer Kamera überhaupt live zu hören bekam.
"Wow, sind das gute Fotos!", war nämlich direkt mein erster Gedanke, als ich für eine Artikel-Recherche die Website des Münchner Restaurants Nana inspizierte. Denn ja, mein Job bringt es mit sich, dass ich mir ständig Internetauftritte von Restaurants, Cafés und Feinkostgeschäften ansehe. Aber egal, wie schön die Läden sein mögen, wie unglaublich gut ihr Angebot und teilweise virtuos angerichtet ihre Menüs – auf den Webseiten ist das leider nur selten zu erkennen. Ein Phänomen, das mich immer wieder verwundert.
Umso begeisterter war ich also, als ich endlich einmal Fotos entdeckte, die genau das vermittelten, was man als Gast sehen möchte, wenn man sein Essen vor sich stehen hat. Knackige Frische, leuchtende Farben, so schön angerichtete Leckereien, dass man richtig Lust bekommt, das, was man dort sieht auszuprobieren, auszulöffeln, anzubeißen. Und zwar sofort. Also recherchierte ich weiter und bekam schließlich heraus, wer hinter diesen Bildern steckt: Vivi D’Angelo.
Seit mittlerweile einigen Jahren hat sie es zu ihrem Beruf gemacht, Essen und seinen Entstehungsprozess zu fotografieren. Denn auch wenn ihr Studium der Kommunikationswissenschaften eigentlich eine Karriere im Bereich Öffentlichkeitsarbeit vorprogrammiert hätte: Die Faszination für gutes Essen und die Leidenschaft für Kochen und Servieren lenkten ihren Weg in die Welt des Caterings. Hier wiederum stellte sie fest, dass es ihr mindestens genauso viel Spaß machte, sich mit der Frage des Präsentierens zu beschäftigen und Menüs und Nahrungsmittel als Foto-Motiv in Szene zu setzen.
So kam eins zum anderen und mittlerweile hat sich die Qualität ihrer Bilder herumgesprochen, weshalb sie schon seit einiger Zeit nicht mehr nur die Webseiten und Broschüren von Restaurants und Cafés illustrieren. Für den jedem Hobbykoch wohl bekannten GU Verlag produzierte Vivi D’Angelo bereits diverse Aufnahmen für Kochbücher, für den Feinschmecker lichtete sie kürzlich Kreationen bekannter Sterneköche ab. Und zwar so gut, dass eines ihrer Bilder sogar das Cover des renommieren Magazins zierte.
Im Gegensatz zu ihr (sie scheint es bis jetzt nicht richtig glauben zu können), verwundert mich dieser Ritterschlag nicht weiter. Zu gut versteht sie es, winzig kleine Details wie scheinbar zufällig verteilte Salzkörner, Zuckerstreusel oder Kräuterblättchen in eine perfekte Gesamtkonzeption einzubinden. Ein perlender Wassertropfen am Glasrand oder der knusprige Krümel einer Brotkruste wird bei ihr zum Eye-Catcher.
Seit einiger Zeit lässt die Münchner Fotografin zudem übrigens nicht mehr nur Törtchen und Co. vor ihre Linse: Vermehrte Anfragen aus dem Freundeskreis führten dazu, dass mittlerweile auch Baby-Shootings zu einem richtigen Spezial-Gebiet geworden sind. Wie beim Essen geht es schließlich auch hier darum, besondere Momente einzufangen – ganz ohne künstliche Inszenierung...
Dieses Know-how nutzt die Fotografin nicht nur für ihre eigenen Bilder, sondern gibt es auch in Workshops weiter. Hier treffen dann Food-Blogger, Café-Inhaber, passionierte Genießer und manchmal sogar Profi-Fotografen aufeinander. Alle mit der Frage: Wie rücke ich Essen und Getränke ins richtige Licht? Wie lässt sich authentische Stimmung ins Foto bringen – am besten ohne Studio und ausuferndes Equipment?
Die Antworten scheinen so überzeugend zu sein, dass die Kurse jedesmal im Nullkommanichts ausgebucht sind. Also mit der Anmeldung am besten schnell sein!