Montag bis Sonntag ab 18 Uhr
Sushi + Soul
Klenzestraße 71
80469 München-Isarvorstadt
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Ein Laden, in dem man selbst für Montag- und Dienstagabende einen Tisch reservieren muss, wenn man sicher gehen möchte, auch wirklich einen Platz zu ergattern? Der muss ein extrem gutes Erfolgsrezept haben. Hat er auch. Im Fall von Sushi + Soul – man kann es sich denken – gehört hierzu unter anderem unglaublich gutes Sushi. Mit so frischen und appetitlichen Zutaten, dass ich hier sogar den mir sonst immer etwas suspekten "Weißfisch" mit Appetit in reinster Sashimi-Form esse. Egal, was ich in diesem Restaurant bisher bestellt habe, es war nie eine Enttäuschung.
Das liegt wohl daran, dass die Sushi-Köche, die hier emsig und für den Gast gut einsichtig hinter ihrer Glastheke werken, nicht nur wie Profis wirken, sondern tatsächlich welche sind. Denn keine Angst – auch wenn der Name diese Assoziation hervorrufen mag – so wie in der Chaotenküche aus dem großartigen Film namens Soul Kitchen geht es hier keinesfalls zu! Auch der Service ist sehr angenehm und aufmerksam – ein Detail, das in so manch anderem angesagten Restaurant ja doch öfter verloren geht.
Ein für mich ebenfalls sehr wichtiger Aspekt des Erfolgsgeheimnisses liegt aber im kompletten Rundum-Konzept. Denn neben gutem Essen genieße ich in dem Eck-Lokal auch das Ambiente. Das ist geprägt von der zurückgenommenen und zugleich sehr stimmigen, einladenden Einrichtung. In einigen Nischen befinden sich traditionelle Tatami-Sitzecken, wo die japanischen Gerichte stilecht im Schneidersitz genossen werden können. Durch die Mitte des Raums zieht sich eine lange Holztafel mit durchgehenden Bänken links und rechts von ihr. Nicht selten entsteht hier ein nettes Gespräch mit den zuvor unbekannten Tischnachbarn. An jedem Platz findet man ein akkurat arrangiertes Stillleben aus Essstäbchen, Sojasoßenschälchen und Kieselstein vor. Vollkommen unaufgeregt und gerade deshalb schön.
Besondere Highlights bietet zudem die Getränkekarte des Sushi+Soul. Hierauf finden sich neben ausgetüftelten Cocktails nämlich auch speziell entwickelte "Asia-Weine" des Winzers Martin Pasler. Wer mag, kann diese in einem Weinseminar nicht nur probieren, sondern ganz genau ergründen. Und weil das allein für Inhaber Christian Herbst zu langweilig wäre, gibt es auch regelmäßige Whisky-Verkostungen. Aus seiner Sicht sind die Japaner hier nämlich durchaus im Stande, den Schotten den Rang abzulaufen...
Ach ja, seit rund 16 Jahren bereits kann man bei ihm und seinen Küchenmeistern natürlich auch lernen, wie man selber Fisch und Reis zu kleinen, essbaren Kunstwerken verarbeitet. Nach dem Kurs hat man dann wohl ein so großes Proviantpäckchen beisammen, dass man direkt eine Großfamilie zum Essen einladen kann. Klingt zu anstrengend? Dann empfehle ich, rechtzeitig einen Tisch zum fix und fertig servierten Dinner zu reservieren. Und bloß nicht die Dessertkarte auszulassen – Geschmacksüberraschungen garantiert!