Es gibt Menschen, die Städte prägen und sie zu dem machen, was sie sind. In München ist die Gastronomin Sandra Forster eine solche Größe. Ihre derzeit vier Lokalitäten – Kismet, Roecklplatz, Blitz sowie der Charlie Club – haben zahlreiche Fans, einfach weil sie authentisch und mit Herzblut geführt sind.
Die Leidenschaft und Liebe zu Restaurants, Bars und Clubs entstand bei Sandra Forster bereits in ihrer Teenagerzeit. „Mit 18 Jahren habe ich mich dann selbstständig gemacht, denn der Wunsch nach etwas Eigenem wurde immer stärker. Irgendwann machte ich noch eine Lehre zur Köchin und eine zur Restaurantfachfrau“, erzählt die zweifache Mutter.
Ein gutes Restaurant muss für sie an erster Stelle natürlich köstliches Essen bieten. „Ich bin Vegetarierin, daher ist eine entsprechend große Auswahl an fleisch- und fischlosen Speisen auf der Menükarte für mich essentiell“, sagt Sandra Forster. Neben guten Getränken und einem schönen Ambiente spielt für sie auch der Wohlfühl-Aspekt eine große Rolle. „Der Service kann unaufmerksam sein, aber wenn er herzlich ist, ist schon viel gewonnen.“
Um mit ihren Lokalen dauerhaft erfolgreich zu sein, setzt Sandra Forster auf preisbewusstes Management und Upcycling. „Ein hoher Kredit und Schulden nehmen einem die Unbeschwertheit, die Kreativität und setzen einen sehr unter Druck. Darunter leiden dann nicht nur die Arbeitskollegen, sondern auch die Stimmung und Atmosphäre vor Ort. Das kann ein Lokal zugrunde richten. Ich bin daher ein großer Fan davon, viel selber zu machen, gebraucht zu kaufen und scheinbar wertlosen Sachen neues Leben einzuhauchen.“
Erfolg bedeutet für Sandra Forster das tun zu können, was ihr Spaß macht. In der von Männern dominierten Gastro-Szene vielleicht nicht immer ein leichtes Unterfangen, oder? „Als Frau hatte ich zum Glück nie das Gefühl, dass ich mich meinen männlichen Kollegen gegenüber profilieren muss. Vielleicht habe ich aber auch schon immer ein großes Selbstbewusstsein gehabt, wer weiß. Ich freu mich auf jeden Fall schon jetzt darauf, dass es hoffentlich bald wieder losgeht.“
Ihr neues großes Projekt nach dem Corona-Lockdown heißt Charlie Scout. Es wird im Gasteig eine große Terrasse geben mit Drinks, Musik und jeder Menge guter Laune. „Das wird mein persönlicher ‚summer of love‘, wenn alles funktioniert“, erzählt die Münchnerin. Wir drücken die Daumen, dass sich ihr Wunsch erfüllt.