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Sammlung Schack Ein Graf und seine Schätze

Freitag, 13. April 2018
Karte

Öffnungszeiten

Mittwoch bis Sonntag: 10.00 – 18.00 Uhr

Adresse

Sammlung Schack
Prinzregentenstraße 9
80538 München-Altstadt
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Kontakt

...
+49 89 238 052 24
.www.pinakothek.de

Ein ganz besonderes Museum in München verbirgt sich hinter der monumentalen Steinfassade mit der schlichten Kassettentür aus Holz, die geradezu klein wirkt. Wir betreten eine wunderbar große und ruhige Empfangshalle. Rechts blickt man schon in den ersten Ausstellungsraum, der in einem satten Rot gestrichen ist. Dieses Museum ist schon auf den ersten Blick fein und privat. Es ist die Sammlung Schack.

Als Adolf Friedrich Graf von Schack 1855 nach München kam, war er bereits viel gereist, dichtete, beschäftigte sich mit Literatur und vor allem mit Kunst. Die großen Themen der Romantik waren auch die seinen: Sehnsucht, Reisen, die Suche nach Identität in der eigenen Geschichte und in der Natur.

Daher sind es auch diese Themen, welche die nach ihm benannte Kunstsammlung bestimmen. Zudem war es Schacks Anliegen, junge Künstler seiner Zeit zu fördern. In der Sammlung finden sich daher 200 Werke damals zeitgenössischer Künstler und etwa 80 Kopien alter Meister, die Schack bei eben diesen Künstlern in Auftrag gab. Damit ist diese Sammlung ein exzellentes Beispiel für den Geschmack der Privatsammler des 19. Jahrhunderts.

Besonders ist die Sammlung Schack, weil sie vollständig ist, eben so, wie der Graf sie nach seinem Tod Kaiser Wilhelm II. vermachte. Heute gehört sie zu den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Aber anders als in den Pinakotheken ist es hier fast immer ruhig, wie in einer Privatsammlung. Das ändert sich nur, wenn im Kopiensaal eines der schönen Konzerte stattfindet.

Wenn man durch die Räume im Erdgeschoss schreitet, dann trifft man hier vor allem auf Moritz von Schwind. 33 Gemälde von ihm befinden sich in der Sammlung. Der Spätromantiker entführt einen sogleich in eine volkstümliche Märchen- und Sagenwelt. Insgesamt sind die Räume im Erdgeschoss geprägt von literarischen Themen. 

Über eine Steintreppe, auf halbem Weg von einer großen Loreley flankiert, gelangt man zum beeindruckenden Saal mit Kopien venezianischer Renaissancemalerei. Vor allem Franz von Lenbachs Tizian Kopien beeindrucken. Spannend, wenn man den nächsten Raum betritt und vor Lenbachs selbst komponierten Werken steht. Der Gründerzeitmaler wurde einer der international gefragtesten Porträtisten und das Lenbachhaus ist eines der großen Museen der Stadt.

Die poetisch-rätselhaften Inhalte der alten Meister faszinierten sowohl den Auftraggeber und Mäzenen Schack, als auch die jungen Künstler, vor allem Böcklin und Feuerbach. Die nächsten Räume eröffnen einem die Werke dieser Deutschrömer, die es so sehr nach Italien zog. Ein großer Raum ist Feuerbach gewidmet. Unweigerlich findet man sich dort in einer verklärten Antike wieder, die ganz nah und real wirkt. Im nächsten Raum zieht Böcklins "Villa am Meer" den Betrachter mit seiner melancholischen Stimmung in den Bann.

Ganz freundlich und hell empfangen einen darauf die südlichen Landschaften im zweiten Geschoss. Frisch renoviert auf blauem Grund taucht man ein in die Ansichten von Griechenland bis Spanien. Länder, die auch Schack so gerne bereiste.

Fazit: Die Sammlung Schack ist ein Juwel unter den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und eines der schönsten Museen für die Kunst des 19. Jahrhunderts. Wer die Neue Pinakothek mag, wird dieses kleine und doch große Refugium lieben.

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