Dienstag bis Donnerstag: 18.00 - 23.00 Uhr
Freitag & Samstag: 18.00 - 24.00 Uhr
Polka – Bar & Speiselokal
Pariser Str. 38
81667 München-Haidhausen
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Unser Testbesuch im Polka hat uns kürzlich einen polternden Abend beschert. Nicht etwa, weil Koch oder Kellner schlecht gelaunt waren – überhaupt nicht! Sondern lediglich, weil unser Dinner im Speiselokal am Pariser Platz auf einen heißen Sommerabend fiel, der schließlich in einem heftigen Gewitter endete.
Was unsere Freude an Essen und Getränken nicht im Geringsten minderte. Praktischerweise aber dafür sorgte, dass wir nicht nur die Atmosphäre der direkt am Gehsteig und somit mit Blick auf den Pariser Platz aufgestellten Außentische des Polka aufsaugen konnten, sondern beim Dessert dann auch das Innenleben des charmanten Restaurants in Haidhausen bewunderten.
Aber Step by Step! Denn los ging es zunächst natürlich einmal mit einem Aperitif. Auf der Karte fanden wir den restauranteigenen „Polka Franz“. Mit Apfelsaft, Tonic, Gin und Minze. Das klang nicht nur verheißungsvoll erfrischend, sondern schmeckte auch so. Beim weiteren Studieren des Angebots aus der Küche schien sich dann zu bestätigen, was uns zahlreiche Freunde schon angekündigt hatten: „Die Vorspeisen da sind so toll! Müsst Ihr unbedingt probieren!“
Gesagt, getan. Nach kurzem Abwägen mit der Kellnerin, ob das Angebot „Fünf auf den Tisch“ mit fünf Vorspeisen zum Teilen für uns zwei wohl nicht zu viel würde, einigten wir uns nämlich darauf, dass man zur Not ja auch nur noch einen Hauptgang teilen könne. Eine Entscheidung, die wir nicht bereut haben. Denn auf diversen Tellerchen landeten schließlich Oliven, pikante Auberginencreme und Burrata auf riesigen Ochsenherztomatenscheiben vor uns.
Sowie unserer Meinung nach zwei absolute Highlights: Saiblingsmatjes mit Honigmelone, Blaumohn, Karotte und Koriander sowie Kalbsleberterrine mit Rotweinzwiebel und Brombeere. Letztere Speise hat mich allein schon mit ihrer lila Farbexplosion betört. Die Kombi aus roter Zwiebel und Brombeere werde ich künftig auch bei privaten Kochexperimenten einsetzen.
Höchst neugierig auf das, was wohl noch kommen würde, konnten wir schließlich nicht widerstehen und orderten noch ganze zwei Hauptgänge. Und die knusprig ausgebackenen Arancini auf rotem Sommergemüse sowie erneut farblich beeindruckenden Ochsenbackerl mit roter Beete und Mangold waren den Kampf mit unseren eigentlich doch schon ausreichend gefüllten Mägen auch wirklich wert.
Dann fing es wie angekündigt an, zu krachen. Nicht im Magen, am Himmel versteht sich. Flux flohen wir daher mit allen weiteren Gästen, die sich nicht zu den Glücklichen mit einem Platz unter der Markise zählen konnten, in das Innere des Polka.
Glücklicherweise. Denn sonst hätten wir das für Münchner Verhältnisse außergewöhnlich lässige Flair mit Retro-Möbeln und Wohnzimmerteppichen auf dem Boden vielleicht gar nicht richtig wahrgenommen. Dass hier – wie ich es im Bericht einer Tageszeitung über das Polka gelesen habe – schlechte Luft herrschen würde, kann ich so nicht bestätigen.
Das mag vielleicht daran liegen, dass wegen der lauen Temperaturen die Tür geöffnet blieb. Vielleicht auch daran, dass in meinen Augen der Geruch nach Essen, Wein, Kaffee und Menschen in einem gemütlichen Lokal dazu gehört. Zumal, wenn es eines mit sympathisch schrabbeligem Berlin-Flair ist.
Ganz wichtig ist es dem Betreiber-Team des Polka übrigens, dass alle Zutaten von Lieferanten aus der Umgebung stammen. Da wären zum Beispiel der Wastl Meier vom Michlbauer Hof in Stockau, oder auch Siggi Fuchs, der Waldgärtner aus Höhenkirchen. Angesichts der Qualität der Lebensmittel auf unseren Tellern, scheinen sie ihr Handwerk zu verstehen.
Wir verbinden mit dem Speiselokal am Pariser Platz seit unserm Besuch jedenfalls vor allem extrem leckere und außergewöhnliche Vorspeisen zum Teilen und Sattessen und einen sehr sympathischen Service. Die Bar im Kellergewölbe nehmen wir dann bei nächster Gelegenheit genauer unter die Lupe. Aber unsere Beurteilung für das Gesamtkonzept steht: Haidhausener Hotspot!