Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
Donnerstag 10-20 Uhr
Montag geschlossen
Städtische Galerie im Lenbachhaus
Luisenstraße 33
80333 München-Maxvorstadt
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Es ist ein Kuriosum. Sobald man als Tourist eine Stadt besucht, versucht man innerhalb kürzester Zeit so viele Sehenswürdigkeiten wie möglich abzuklappern und besucht drei Museen in zwei Tagen. Lebt man allerdings in einer Stadt, die – wie München – kulturell unglaublich viel zu bieten hat, braucht man manchmal Monate oder Jahre, um alle Angebote auszunutzen.
So kostete es mich beispielsweise einige Anläufe, um endlich der Städtischen Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau einen Besuch abzustatten. Dabei lohnt sich ein Ausflug in das Museum am Königsplatz unbedingt! Die weltweit größte Sammlung mit Werken der Künstlergruppe des Blauen Reiter gibt es hier zu bestaunen. Seit Februar dieses Jahres ist diese sogar so umfangreich wie nie zuvor, da bis dato auf dem ganzen Globus verteilte Dauerleihgaben nun wieder nach München zurückgekehrt sind.
Darunter Bilder von Franz Marc, Wassily Kandinsky, August Macke sowie Paul Klee und Gabriele Münter. Letztere begründete mit ihrer umfangreichen Schenkung im Jahr 1957 übrigens die Sammlung Blauer Reiter im Lenbachhaus: Anlässlich ihres 80. Geburtstags überließ Münter dem Museum über 1000 Gemälde der berühmten Künstlergruppe. Diese großzügige Stiftung zog weitere nach sich – so zum Beispiel die Schenkung unzähliger Werke von Franz Marc durch die Erben des damaligen Förderers Bernhard Köhler.
Auf diese Weise fanden die Arbeiten einer der wichtigsten Bewegungen der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts zurück in die bayerische Hauptstadt. Genau hier hatten sich Künstler aus Russland, Frankreich, der Schweiz und ganz Deutschland um die Jahrhundertwende zur Inspirationssuche niedergelassen. Ihre innovative Auseinandersetzung mit Landschaft, Farben und Licht zog eine intensive, expressive und teilweise abstrahierende, neue Formensprache nach sich – und ebnete somit den Weg in die Moderne.
Doch neben dem Blauen Reiter spielen auch wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in den Räumen des Lenbachhauses eine wichtige Rolle. Seit der Wiedereröffnung im Jahr 2013 beeindruckt das ehemalige Wohn- und Atelierhaus des Malerfürsten Franz von Lenbach dazu mit einem in Messing verkleidetem Neubau. Der Clou: Die denkmalgeschützte Villa ist zu Teilen im Inneren des neuen Gebäudes erhalten.
Übrigens: Selbst wer sich anstelle kultureller Highlights lieber kulinarischen Genüssen widmet, ist hier gut aufgehoben. Das integrierte Café und Restaurant Ella bietet eine vorzeigbare Auswahl an Snacks und Erfrischungen. Bei schönem Wetter genießt man von der Sonnenterrasse einen einzigartigen Blick auf den Königsplatz – ideal zum Beispiel für ein ausgedehntes Frühstück zum Einläuten des Wochenendes!