Montag bis Samstag: ab 18.00 Uhr
Ola Kala
Kaiserstraße 65
80801 München-Schwabing
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Dass nicht viel schiefgehen kann, wenn man sich auf einen Restaurant-Tipp von Deutschlands renommiertester Weinexpertin verlässt, ist eigentlich klar. Dass mich der, kürzlich auf Empfehlung von Paula Bosch, umgesetzte Besuch im griechischen Restaurant Ola Kala in Schwabing so begeistern würde, hatte ich allerdings vorher nicht gedacht.
Schon der Spaziergang von der Münchner Freiheit aus zu dem Lokal in der Kaiserstraße ist ein kleiner Frühlingstraum. In den Vorgärten der schicken Schwabinger Altbauten blüht und grünt es, auf den Terrassen der Gaststätten, an denen uns der Weg vorbeiführt, süffeln selig dreinschauende Sonnenanbeter ihr Radler.
Auch auf den Außenplätzen des Ola Kala sind – trotz früher Stunde – die meisten Tische bereits besetzt. Zum Glück haben wir reserviert! Der weitere Abend startet mit einem überaus herzlichen Empfang der Gastgeber, der jedem zuteilwird, der sich niederlässt. Im Übrigen auch all denjenigen Nachbarn, die nur vorbeilaufen und kurz zum Ratschen stehenbleiben.
Allein das trägt zur extrem gemütlichen Atmosphäre im Ola Kala bei. Während wir beobachten, wie Kinder und Hunde geherzt werden und ein älterer Herr im Vorgarten gegenüber seine Geranien eintopft, fühlen wir uns fast ein bisschen in die Szenerie der Münchner 80er Jahre-Fernsehserie Die Hausmeisterin versetzt.
Aber nicht falsch verstehen: Das Ola Kala gehört keinesfalls zu der Riege griechischer Kneipen in München, in denen Grillfleisch und Gemüse in Pfützen aus Olivenöl versinken und weiße Papierservietten fliegen. Das kann zwar ganz unterhaltsam und lecker sein, hat mit dem, was in diesem Schwabinger Restaurant geboten wird, aber nichts zu tun.
Denn wie uns Inhaber Panagiotis Bezas erklärt, steht hier eine sehr traditionelle griechische Küche im Fokus, immer aber mit dem Anspruch, sie auf ein hohes und modernes Level zu heben. Entsprechend werde auch das Personal ausgesucht und befähigt.
Tatsächlich sind sämtliche Gerichte, die wir an diesem Abend verkosten, sowohl Augen- als auch Gaumenschmaus. Auf einen Favoriten können wir uns kaum einigen. Wobei die von Panagiotis’ Frau Christina als "unglaublich gut!" angekündigten Zucchinipuffer aus der Vorspeisenauswahl tatsächlich ein wahres Überraschungshighlight sind. Unglaublich fluffig und würzig – ganz anders, als das Bild, das wir davon im Kopf hatten.
Ein Gedicht sind auch die Jakobsmuscheln mit Babygemüse und der gegrillte Weichkäse aus Chios mit Feigensenf. Zur Hauptspeise wählen wir das gefüllte Lamm sowie die Dorade auf Gemüsebett von der Tageskarte. Auch hier: Zweimal Volltreffer! Wobei wir tatsächlich bedenkenlos die Karte einmal hoch und runter hätten bestellen können. Nichts ist darauf zu finden, was uns nicht sofort angesprochen hätte. Und das passiert selten.
Dass auch die Getränkeauswahl nichts zu wünschen übriglässt, muss wohl nach der anfänglichen Erwähnung Paula Boschs nicht mehr groß betont werden? Aber gut – der Vollständigkeit halber: Sowohl der griechische Wermuth – "den gibt es in München nur bei uns und bei Schumann's!" – zum Aperitif, als auch der empfohlene Rotwein zum Lamm, ein 2010er Papaioannou Nemea, schmecken laut Begleitung wunderbar.
Unsere Desserts schließlich – ein Cheesecake von der Tageskarte, sowie Vanilleeis in Blätterteigmandelkruste – werden von dem Paar am Nachbartisch wohlwollend beäugt. "Oh, lasst es Euch schmecken! Das tolle Eis bestellen wir eigentlich auch immer hier, aber heute schaffen wir’s einfach nicht mehr. Es waren sooo viele gute Vorspeisen bei uns...", erklären sie uns.
Genauso wird es uns wohl in Zukunft auch gehen. Denn soviel steht fest, wir haben ein neues Lieblingsrestaurant. Das Ola Kala wird uns diesen Sommer noch das ein oder andere Mal nach Schwabing ziehen – und im Winter griechische Urlaubsstimmung heraufbeschwören!