Montag bis Sonntag 18-23 Uhr
Brasserie Colette
Klenzestraße 72
80469 München-Isarvorstadt
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Französische Küche à la Tim Raue – wir finden das klingt sehr verlockend und daher schlendern wir schon mit Vorfreude durch das Münchener Glockenbachviertel auf die Brasserie Colette zu. Hier in der Klenzestraße nahe der Isar, etwas Abseits vom Innenstadttrubel, zeichnet der Berliner Spitzengastronom seit Ende 2015 als kunlinarischer Berater für die Karte verantwortlich.
Die herzliche Begrüßung und das gleichermaßen schicke wie coole Ambiente zeigen uns, dass wir uns zu Recht auf diesen Abend gefreut haben. Die Einrichtung interpretiert das Brasserie-Konzept in Perfektion. Graue Lederbänke an der Wand. Restaurierte Holzbänke, die original aus einem Zugabteil stammen. In der Mitte des Raumes, eine lange Theke mit klassischen Holzhockern.
Dazu im Wechsel Tische aus Stein und Holz. Ein geschmackvolles Miteinander! Die vielen gläsernen Flächen im Colette spiegeln das gedimmte Licht und geben dem ganzen Raum eine entspannte Atmosphäre. In dessen Mitte haben wir bei Crémant und Pastis direkt die Gewissheit, dass man hier allem eine eigene Note verleiht.
Trotz eines durchaus interessant klingenden Oktoberfest-Menus, entscheiden wir uns für die à-la-carte-Variante und starten mit zwei Klassikern der französischen Küche – einer Artischocke und einer Bouillabaisse. Danach wählen wir Thunfisch "Nicoise" und eine Lammstelze.
Für die begleitenden Weine folgen wir der Empfehlung des äußerst zugewandten und fachkundigen Services der Brasserie Colette unter der Leitung von Wilhelm Ketteler. Das bedeutet zur Vorspeise Sauvignon Blanc und Chardonnay. Zum Lamm gesellt sich später ein kräftiger roter Bordeaux.
Die Artischocke ist zart und begeistert mit drei kreativen Dips, die sich durch eine Safran-, Petersilie- und Crème-Fraiche-Note auszeichnen. Die Fischsuppe, ein intensives Geschmackserlebnis, versetzt direkt an die französische Mittelmeerküste. Das Thunfischfilet ist eingebettet in ein Salatensemble verziert mit Bohnen, Artischocken und Sardellenmayonnaise.
Schwarzer und weißer Sesam umhüllt die Stelze, die von einem Senfmousse, Blumenkohl, Zwiebeln und Essigkirsche begleitet wird. Klingt außergewöhnlich und das ist es auch. Außergewöhnlich gut und am besten, wenn es einem gelingt, alle Geschmacksnoten auf eine Gabel zu bekommen. Dazu ein Schluck des leckeren Roten, was will man mehr?
Als Nachtisch wählen wir mit "Blanc de Blancs" eine Limetten-Champagnermousse-Kreation, die auf der Zunge zergeht sowie eine Tarte Tatin. Die wird frisch zubereitet und braucht daher 20 Minuten. Das gibt uns die Möglichkeit, noch einmal in die Atmosphäre des Colette einzutauchen.
Die Brasserie ist bis auf den letzten Platz besetzt. Das Publikum ist gemischt, bisweilen international und kommt ohne Münchener Schickeria aus. Es ist ein bunter Mix an Gästen, die einfach Spaß an besonderer Küche und interessanten Orten haben.
Und dann kommt auch schon die Tarte und damit unser letztes kulinarisches Highlight für diesen Abend. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht verabschieden wir uns von der Brasserie Colette. Die Vorfreude auf unseren nächsten Besuch nehmen wir wieder mit nach Hause.