Zwei quietschvergnügte Frauen, von Beruf Poetin und Literaturhistorikerin, setzen ihren Plan um, eine kulinarische Erzählung im Paradies zu verfassen. Ihr Kater Adam (!), der einzig anwesende ‚Mann‘ im Haus, lehrt uns Philosophisches und geht behände immer mal wieder in den intellektuellen Schlagabtausch mit den Erzählerinnen.
Geschöpft wird aus persönlichen Erinnerungen und der Weltgeschichte. Wir lernen, dass der ‚Coffee to go‘ schon Ende der 1920er Jahre erfunden wurde und spätestens 1961 sahen wir den Becher bei Holly Golightly im Kino... Unsere Kartoffelpuffer heißen im Sächsischen ‚Glitscher‘ (bäh!) und Kutteln sind zu Recht Hundefutter.
Wir bewegen uns durch das Buch mit Hilfe eines Wochenablaufs. Dieser changiert zwischen süßen und würzigen Gerichten, die als prosaische Rezepte genossen, verziert mit geistigen Ergüssen oder mittelhochdeutschen Wortstammerklärungen, appetitanregend – sowohl in lesender, als auch in kochender Hinsicht, wirken.
Unterhaltsam, kulinarische Spezialitäten Sachsens entdeckend, kann man das Buch auch als Persiflage auf den Boom von Koch-, Katzen-, Lebens- und Landfrauenbüchern lesen. Lesenswert!
Eine Buchempfehlung von Martina Tittel!