Die tiefroten Fäden kommen edlem Christbaumschmuck gleich. Dünn wie Engelshaar, mit intensivem Duft und in einer der klassischen Weihnachtsfarben. Doch sie werden unter den Baum gelegt. In einer hochwertigen Geschenk-Box mit einer besonderen Botschaft. Safran, das teuerste Gewürz der Welt, ist ein Präsent für Lieblingsmenschen, die gerne kochen.
Es stammt aus einem Land, in dem es keine friedvolle Weihnachtszeit gibt, aus Afghanistan. Dort aber wird es von einem Frauen-Kollektiv angebaut, das sich trotz der politischen Lage und den eigenen schweren Lebensbedingungen selbst Mut macht und mit der Welt diesen Schatz teilen will. An der Schnittstelle zwischen Safran-Bäuerinnen und Kund:innen steht Conflictfood. Die Gründer Salem El-Mogaddedi und Gernot Würtenberger sind sozial-engagierte Entrepreneure aus Berlin, die seit fünf Jahren Nahrungsmittel aus Krisengebieten zu uns bringen.
Respektvoller und fairer Handel mit Nahrungsmitteln, keine Spenden-Orgien, darauf kommt es bei Conflictfood an. Statt überstülpender und nicht differenzierter Wohltätigkeit, geht es um die Unterstützung konkreter Projekte. Wie eben das der afghanischen Bäuerinnen und Händlerinnen.
Sie waren zuerst da, haben ihr eigenes Projekt aus dem Boden gestampft. „Wir unterstützen bestehende wirtschaftliche Strukturen in Konfliktregionen und bringen deren Produkte nach Deutschland“, sagt Gernot Würtenberger. "Somit schaffen wir friedvolle Perspektiven und ermöglichen es kulinarische Schätze aus aller Welt zu genießen", ergänzt Salem El-Mogaddedi.
Die Safran-Box hat schon viele Liebhaber:innen gefunden und es bis zu den angesagtesten hauptstädtischen Köchen geschafft. Das Nobelhart & Schmutzig in Kreuzberg, ein Michelin-Stern für seine „Brutal-Lokal“-Küche, steht für extreme Regionalität. Dennoch hat das Speiselokal von Sommelier Billy Wagner und Küchenchef Micha Schäfer für Conflictfood ein Risottorezept mit dem afghanischen Safran entwickelt. Das nennt man, menschlich wie produktbegeistert, über den Tellerrand hinausblicken.
Dieses Weihnachten wird wieder so anders sein als früher. Zum zweiten Mal ein Fest in Corona-Zeiten, neben denen andere globale Probleme nicht in den Hintergrund treten dürfen. Nachhaltigkeit, Umweltschutz, tägliche Aufgaben, der sich auch die Berliner Entrepreneure von Conflictfood annehmen. Noch sind wir weit entfernt von einem Zero-Waste-Fest. Doch für ein möglichst plastikfreies Weihnachten gibt es so viele gute Ideen.
Wie Nachfüllgläser, in denen Lebensmittel aromageschützt sind und länger frisch bleiben. Früher nannte man dies Vorratshaltung. Das mag sich altmodisch anhören, könnte zeitgemäßer, weil Ressourcen schonend, jedoch nicht sein. Derlei praktische und durch ihr dunkles Glas hübsch anzuschauende Behältnisse gibt es natürlich nicht nur, aber eben auch von Conflictfood – zu beziehen über den Online-Shop oder, Stichwort regionale Unterstützung des Einzelhandels, in verschiedenen ausgewählten Geschäften in Berlin.
Sie funktionieren als Geschenk an andere wie sich selbst, sind gleichzeitig ihre eigene Verpackung oder umhüllen auch besondere, von Hause aus zumeist vegane und von lokalen Produzent:innen angebaute und hergestellte Lebensmittel, so Tee und Kaffee aus Myanmar oder den gerösteten Hartweizen Freekeh aus Palästina.
Auch die Safran-Box, der als besonderer Beipackzettel Informationen über den Safran und seine couragierten Frauen in Afghanistan beiliegen, ist ein Mehrwegprodukt – und ein Stück Nächstenliebe und Botschaften des Friedens.