Wie grafische Objekte in einer Galerie präsentieren sich die in limitierten Editionen gefertigten "Konzeptmöbel" des Berliner Design Labels One Plus Eleven. Flächen, Würfel und Linien verbinden sich zu abstrakten Gebilden, die aus Sideboards, Tischen und Regalen mehr als nur ein Möbelstück machen.
Spannungsreich und durchdacht verbinden der Architekt Wim Yanov und die Designerin Milena Bellich dabei die Eigenschaften eines Kunstobjekts mit den Anforderungen an ein Möbel. Konstruktivistisch und in klarem Schwarz gehalten scheinen die einzelnen Elemente dabei miteinander zu spielen, so als könne man sie immer wieder neu zusammensetzen.
Wie der stürzende Stapel eines Baushaus-Spiels, modische Elemente interpretierend oder auch symmetrisch und klar fügen sich Regalfächer, Schubladen und Abstellflächen zu "Objektmöbeln" mit höchsten Ansprüchen an Materialien und Form zusammen. Detailverliebtheit mit einem unübersehbaren Hang zum Perfektionismus.
Wim Yanov und Milena Bellich bilden das künstlerische Duo hinter dem vor knapp zwei Jahren gegründeten Möbellabel One Plus Eleven. 2004 hatten die beiden bereits das Interior Design Studio RedNord eröffnet, mit dem sie zunächst vornehmlich private Einrichtungsprojekte von St. Petersburg über Berlin und Prag bis nach Paris realisierten.
Häufig wurden im Zuge der Projekte auch individuelle Möbelstücke entwickelt, da Kunden sich immer weniger Massenprodukte und stattdessen künstlerische Statements wünschten. Aus dem Bedürfnis nach Einrichtungsgegenständen, die ähnlich wie ein Kunstwerk, eine ganz eigene ästhetische Wirkung haben, erwuchs die Idee für die "Konzeptmöbel".
Jeder einzelne der Prototypen plus der weiteren elf Möbelstücke pro Edition – daher auch der Name One Plus Eleven – wird dabei heute in akribischer, traditioneller Handarbeit in Berlin und Brandenburg gefertigt. Perfektionistische Maßarbeit, durch die sich auch der Kreis zwischen konzeptionellem Design und traditioneller Handwerkskunst schließt.
Ebenfalls sehr spannend sind die Stühle der Kollektion. Diese werden vornehmlich aus Metall gefertigt und in vielen verschiedenen Farben und Veredelungen angeboten. Aber auch Sonderanfertigungen oder Auftragsarbeiten werden über das Designbüro in Charlottenburg nach wie vor realisiert.
Innerhalb weniger Monate konnte One Plus Eleven bereits große Erfolge feiern. Auf der internationalen Messe Maison & Object in Paris erhielt man beispielsweise den Preis Les Découvertes als Debütant mit den gelungensten Innovationen. Und nach der Kölner Möbelmesse folgte nun sogar die Nominierung für den German Design Award 2019. Im September steht die 100% Design in London an.
Wir selbst sind übrigens über das Berliner Restaurant Montraw auf One Plus Eleven aufmerksam geworden, dessen Interieur das Design-Duo ebenfalls gestaltet hat. Im lichtdurchfluteten Showroom in Charlottenburg sind wir dann jedoch völlig den Möbeleditionen erlegen. – Einfach genial!
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