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J.F.Schwarzlose Berlin Auferstehung eines Berliner Dufthauses

Samstag, 08. März 2014
Advertorial

Mit leuchtenden Augen sitze ich inmitten alter Flakons, Schachteln und Werbeplakaten in Tamas Tagscherers Büro in Berlin-Moabit und kann es kaum erwarten die Geschichte des Dufthauses J.F.Schwarzlose Berlin zu erfahren. Gar nicht weit von hier wurden 36 Jahre vor der Wiederbelebung im Jahr 2012, die zunächst letzten Fläschchen mit Düften wie 'TREFFPUNKT 8 UHR' und '1A-33' befüllt.

1856 hatte alles seinen Anfang genommen, als der gelernte Klavierbauer Joachim Friedrich Schwarzlose einen Drogeriehandel eröffnete, der keine 40 Jahre später bereits zum Königlichen Hoflieferanten avancierte. Waren in den Anfängen des Unternehmens noch reine Düfte wie Veilchen, Rose oder Maiglöckchen modern, verlangte der Markt in den 20er Jahren zunehmend nach  "Fantasiedüften".

Mit seinen Kreationen traf das Haus den Zeitgeist und brachte es alsbald zu Weltruhm. Düfte des Hoflieferanten gelangten bis in die 'Verbotene Stadt' in Peking, wo bis heute ein Flakon von J.F.Schwarzlose im Museum zu finden ist. Der letzte Kaiser Chinas, Pu Yi, hatte den Duft getragen. Aber auch Stars wie Josephine Baker oder der Deutsche Kaiser zählten zur treuen Kundschaft.

1943 muss der Betrieb bis 1947 eingestellt werden. Der Krieg forderte seinen Tribut. 1976 wird das Firmengelände in Moabit abgerissen und aus Mangel an Nachfolgern die Produktion auch andernorts nicht weiter geführt. Nach jahrelangen Recherchen wird die Marke J.F.Schwarzlose nun seit 2012 vom Flakon-Designer Lutz Herrmann und Tamas Tagscherer wiederbelebt. Unterstützt werden sie dabei von der französischen Parfümeurin Véronique Nyberg, die alte Erfolgsdüfte zu neuem Leben erweckt, modern interpretiert oder ganz Neues kreiert.

Aus edelsten Rohstoffen werden die fünf Düfte, die allesamt sowohl von Männern als auch von Frauen getragen werden können, in Deutschland produziert und in minimalistischen Flakons mit schwerer Messingkappe abgefüllt. Kürzlich erreichte Tagscherer ein Brief aus Wien, in dem eine Kundin berichtete, wie sehr ihre 91jährige Großmutter sich über ein Fläschchen '1A-33' gefreut habe. Sie hatte den Duft nach so vielen Jahren sofort wieder erkannt.

Meine eigene Phantasie beflügelt nichts auf der Welt mehr als Düfte. Nichts schickt mich schneller auf Reisen im Geiste. Kaum etwas kann meine Stimmung schneller heben.  Und so war das Ausprobieren der modern interpretierten Klassiker und Neukreationen für mich der schönste Part am gestrigen Nachmittag.

Düfte wie 'TREFFPUNKT 8 UHR', 'RAUSCH' oder 'TRANCE' führten mich in verruchte Bars der 20er Jahre, an den Hals unergründlicher Herren und in ein Berliner 'Tausend und eine Nacht'. Entschieden habe ich mich am Ende aber für 'ZEITGEIST', die neuste Kreation von Véronique Nyberg, die mich seither ständig veranlasst, meine Nase an mein Handgelenk zu führen und leise "Hmmm" zu machen.

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