Einfach mal Unüberlegtes tun! Leichtsinnig sein! Kurzentschlossen zugreifen! So hat es der Schweizer Autor Alex Capus getan: Ein Haus in Italien gesehen, sich verliebt und kurzerhand gekauft. Einem breiteren Lesepublikum bekannt geworden ist der Autor durch den Roman „Léon und Louise“, in dem er die Liebesgeschichte seiner Großeltern erzählt.
In seinem neuen Buch „Das kleine Haus am Sonnenhang“ nun hat er nichts zur Geschichte verdichtet, sondern kommt ins Erzählen und berichtet persönliche Geschichten. Es sind die neunziger Jahre in Italien. In den Kneipen wird geraucht, an den Tankstellen wird man bedient.
Alex Capus bezieht ein einsam stehendes Steinhaus am Sonnenhang eines Weinbergs. Dort verbringt er viel Zeit mit seiner Freundin und Freunden, dort sucht er die Einsamkeit, um an seinem ersten Roman zu schreiben. Capus erzählt von den kleinen Dingen des Lebens, von der Schönheit einer Pizza Fiorentina, die er dem wilden Ausprobieren der zahllosen anderen Sorten stets vorzieht.
Er erzählt von der Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit beim Ausbau seines Hauses und wie er einen beruhigenden Pragmatismus findet, von einer durch Neonlicht erHELLten Bar, die wirklich fern jeder Gemütlichkeit ist, dafür allerdings umso herzlicher.
„Das kleine Haus am Sonnenhang“ ist ein Buch voll Charme und Leichtigkeit, das in eine kleine Philosophie der Gelassenheit und des stillen Glücks mündet. Warum Jagd nach immer noch schöneren Stränden machen, wenn schon der erste Strand gut ist? - fragt Capus in diesem Buch.
Und frei nach Capus könnte man fragen: Warum immer ein aufregenderes und noch heißeres Buch suchen, wenn dies für ein schönes Wochenende doch schon genügt?