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Wenn, dann trifft es uns beide Alexandra Stahl

Mittwoch, 17. Mai 2023
Advertorial
Wenn, dann trifft es uns beide
von Alexandra Stahl
Jung und Jung
.
24 €

Die wohl schönste Überraschung, die man Leser*innen bereiten kann, ist ein Jahresabo von Das Gramm. Alle zwei Monate bekommt man eine Erzählung in Form eines Heftes nach Hause geschickt. Das ist puristisch, im wahrsten Sinne des Wortes leicht und im besten Fall macht man eine Entdeckung. Die hier veröffentlichenden Autor*innen sind meist nur Eingeweihten bekannt, es braucht also ein gewisses Maß an Lust auf das Unbekannte.

Ich selbst lasse den Brief meist noch ein paar Tage ungeöffnet liegen, bringe mich in die richtige Stimmung und erst dann, wenn auch wirklich die Zeit zum lesen ist, öffne ich den Umschlag und lege los. So auch bei dem Heft mit der Erzählung „John Belushi“. Von der Autorin Alexandra Stahl hatte ich noch nie gehört, aber ich war ja in Abenteuerlaune.

Was dann folgte war ein einzigartiger Spaß, eine vollkommene Überraschung im Erzählen, wo Leichtigkeit und Abgründigkeit sich einander nicht ausschließen. „John Belushi war ein hoffnungslos optimistischer Hund. Er war ein Jahr alt und betrachtete die Welt als Wunder, das ihm jederzeit einen Knochen bescheren konnte. Er war so süß, dass er einer Karikatur glich.“

Und weil diese Erzählung so unerhört gewesen ist, wollte ich mehr davon, denn Neugier ist ja buchstäblich grenzenlos. Und der Band „Wenn, dann trifft es uns beide“ mit zwölf Storys von Alexandra Stahl ist eine Wucht: Ich habe beim Lesen lauthals gelacht und war oft zu Tode betrübt – ja, Floskeln, aber man weiß bei diesen Storys wieder mal, woher sie kommen.

Mit Tempo und Lakonie erzählt Alexandra Stahl Geschichten von heute an Orten von heute: schräg und schnell, böse und berührend. Aus dem Altenheim oder bei Google, beim Tierarzt oder im Erlebnispark des Diktators, von der Insel oder vom Tresen, unter dem irischen Heizpilz oder im slowenischen Biergarten, während der Theaterproben oder nach dem dritten Negroni, hinter dem Küchenfenster oder im Zug mit sieben Kindern.

Es sind Geschichten aus einer Welt, in der selbst Katzen Stimmungsaufheller kriegen. Wo Waschbären Internetstars sind. Oder Papageien Nazis. Oder Hunde John Belushi heißen.

Und weil ich auch nach den zwölf Erzählungen noch nicht satt war, habe ich sie in meine Buchhandlung Knesebeck Elf eingeladen. Ich will es einfach wissen: Wer ist diese Frau mit dem abgebrühten, entlarvenden Blick und hintergründigen Schalk im Nacken?  

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