Gemütlich ist es in der Lobby des Ibsens Hotel im Stadtteil Nansensgade. Warme Töne. Kaffeeduft. Ein Kaminfeuer. Es ist erst 11 Uhr am Morgen als wir einchecken. Draußen nieselt es. Am Liebsten würden wir gleich hier bleiben, so einladend und wohnlich ist es hier. Doch es gibt viel zu entdecken und wir nehmen die Vorfreude auf die Rückkehr am Abend mit auf unseren Weg durch das zauberhafte Kopenhagen.
Gleich um die Ecke stolpern wir über die Torvehallerne, eine Markthalle mit zahllosen Imbiss Ständen, in der wir uns bei PALEO mit einem ganz hervorragenden Wrap für den Tag und auf dem Heimweg am Abend mit Salaten und Currys stärken.
Als wir im Dunkeln, mit müden Füßen ins Hotel zurück kehren, ist gerade "Cozy Hour" und wir werden auf ein Glas Rotwein eingeladen. Jetzt am Abend ist es im "Wohnzimmer" des Ibsens noch gemütlicher, doch wir sind neugierig auf unsere eigenen vier Wände und lassen uns vom Fahrstuhl lieber gleich in den vierten Stock hinauf tragen.
2011 erst wurde das 150 Jahre alte Haus komplett renoviert und den 119 Zimmern, in Zusammenarbeit mit regionalen Designern, ein typisch skandinavischer Look verpasst. Und so finden sich dort nun Tagesdecken und Kissen von HAY, Lampen von Gubi und teilweise sogar Unikate von Designerinnen und Designern aus der unmittelbaren Nachbarschaft.
Die stylishen dunklen Gänge, die zu den Zimmern führen, schlucken störende Geräusche und halten an deren Ende jeweils Bügelbrett und Bügeleisen für Gäste bereit. Die Zimmer wirken klar und aufgeräumt. Nichts ist zu viel. Alles passt harmonisch zueinander. Lediglich die Bäder scheinen noch nicht so recht dazu zu gehören. Sie hinken dem Standard deutlich hinterher. Doch auch deren Sanierung steht wohl unmittelbar bevor.
Wir schlafen ausgiebig und stürzen uns am nächsten Morgen gierig auf das kleine, aber sehr feine Frühstücks-Buffet. Es gibt Gläschen mit Haferflocken und Beeren sowie Joghurt mit Fruchtpurée. Müsli und frisch gepresste Säfte sorgen neben frischem Obst für einen gesunden Start in den Tag. Schinken, Käse und Salami stammen von einem befreundeten Öko-Bauernhof namens Knuthenlund in Lolland und sind von hervorragender Qualität.
Überhaupt liegt der Fokus auf regionalen, traditionellen Produkten. Die Marmeladen sind hausgemacht und die Backwaren stammen von der benachbarten Bäckerei Meyers Bakery, deren Inhaber einer der Co-Founder des Noma ist. Dort werden aus alten in Bioqualität auf Bornholm angebauten Mehlsorten Brot, Brötchen und himmlische Zimtschnecken für das Ibsens gebacken.
Der Frühstücksraum ist "Wohnzimmer" und abendliche Tapasbar zugleich. Die dort an den Wänden hängenden Bilder sind Teil eines neuen Konzepts namens Artmoney und allesamt käuflich. Im Ibsens können teilnehmende Künstler ihre Übernachtungen nämlich mit Bildern bezahlen, die dann wiederum für 200 Kronen vom Hotel weiter verkauft werden.
Zu guter Letzt sei noch erwähnt, dass die schönsten Zimmer die Junior Suiten im Turm sind. Mit ihrer großen halbrund verlaufenden Fensterfront sind sie ganz besonders hell und freundlich. Dort wohnen wir beim nächsten Mal!