Am 27. Juli wird es eröffnet, Kopenhagens neuestes Hotel, das 25hours Hotel Paper Island. Auf Christiansholm alias Paper Island, außen ein futuristischer Bau, innen das Gegenteil: Hygge-Gemütlichkeit wie in einem dänischen Ferienhaus.
Hölle und Paradies, Laster und Tugenden, in Florenz wird Dantes „Göttliche Komödie“ zitiert. Affentheater in Berlin, vom Zimmer aus guckt man ihnen ins Zoo-Gehege. Nun die nächste Bühne, Kopenhagen. Ein Dreimaster könnte man denken, wenn man den Schatten des Neubaus betrachtet.
Vier Dreiecke mit platter Spitze recken sich in die Luft, spiegeln sich im Wasser. Ein futuristischer Bau mit Sinnestäuschung. Denn drinnen ist die Welt hygge, so wie in einem dänischen Ferienhaus, genauer gesagt wie in 128 verschiedenen dänischen Ferienhäusern. Geschichtenerzähler und Bühnenbauer sind die kreativen Köpfe der 25hours Hotels. In zwei Tagen hebt sich der Vorhang für das 25hours Hotel Paper Island.
Es ist das zweite Haus der Designhotel-Gruppe in der Hauptstadt. Kein Abklatsch von einem bereits vorhandenen, mit der Eröffnung am 27. Juli, bewahrheitet sich das Motto „Kennst du eins, kennst du keins“ wieder einmal. Schon der Standort. Auf der Insel Christiansholm, direkt im Zentrum, direkt im Hafen.
Die Insel wurde einst künstlich aufgeschüttet, viele Jahre als Papierlager genutzt – daher ihr Spitzname Paper Island – und später dann als Streetfood-Markt. Inzwischen hat das Kopenhagener Architektenbüro Cobe dort ein neues Stadtquartier kreiert, das 25hours Hotel in direkter Wasserlage inklusive. Dass sich die Königliche Oper in der Nachbarschaft befindet, eine schöne Dreingabe.
Übernachten im Ferienhaus mitten in der Stadt und am Wasser. Natur vereint sich mit urbanem Lifestyle und das haben die schwedischen Inneneinrichter vom Studio Stylt Trampoli richtig gut hinbekommen. Die 128 Zimmer und Suiten, so individuell wie es auch 128 Sommerhäuschen irgendwo auf dem Land oder am Meer wären.
Mit viel Holz, hell und dunkel, dazu eine punktuelle Farbfreude aus Blau, Rot und gebrochenem Weiß, liebevoll ausgesuchten Möbeln, alten Schätzen, als hätte die Familie noch ein paar Erbstücke übrig, mit gerahmten Bildern, Teppichen, verschiedenen Lampen, als wäre die Einrichtung über die Zeit gewachsen. Der gemeinsame Nenner, die Hygge-Gemütlichkeit und Technikaffinität etwa mit MP3-Dockingstationen.
Übers Wasser könnte man nach Asien schippern, was jedoch nicht nötig ist. „Tiger Lily“, das Restaurant im Erdgeschoss, serviert asiatische Fusionsküche. Wäre das 25hours Hotel Paper Island ein Segelschiff, würde man den Mast hochklettern, um den Aus- und Weitblick zu genießen. Aber es geht auch ganz kommod.
Mit dem Lift in den achten Stock und in die Bar: Rundum-Blick aufs Wasser, auf Kopenhagen, auf die Sehenswürdigkeiten, die noch auf dem Programm stehen. Und wie gelangt man zu ihnen? Mit dem Rad (im Hotel zu leihen), so wie sich Kopenhagen eben bewegt, und das auch im eigenen Feriendomizil jederzeit bereit vor der Tür stehen würde.