Feminité Museum St. Pauli
Caffamacherreihe 47
20355 Hamburg-St. Pauli
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Wohl oder Übel | Wohlwillstraße 10
20359 Hamburg-St. Pauli
Micromall St. Pauli | Rendsburger Str. 11
20359 Hamburg-St. Pauli
Unterhält man sich mit der Stadtteilaktivistin und überzeugten Kollektivistin Ana Amil über die diversen Projekte, die sie initiierte und in die sie eingebunden ist, hört man immer wieder den Satz: „All diese Projekte konnten nur mit der Hilfe anderer Menschen realisiert werden.“ Ana Amil ist eine sendungsbewusste Frau. Ihre Botschaft, die sie selbst auch lebt, lautet kurz gefasst: Lasst uns Orte und Dinge gemeinsam schaffen, uns auf Augenhöhe begegnen und uns respektieren als das, was wir sein wollen.
Und so ist sie unter anderem Mitbetreiberin des Frauen-Kollektivs micromall auf St. Pauli, Sängerin der Band DEVA und mit Niels Boeing und Dorothee Wolter Mitgründerin und Kuratorin des Wohl-oder-Übel-Salons im Stadtteilwohnzimmer Wohl oder Übel auf St.Pauli.
Damit nicht genug steht sie seit 2019 als 1. Vorsitzende dem Kunst- und Kulturverein Kabinett der schönen Künste e.V. vor. Ein Zusammenschluss gesellschaftlich, kulturell sowie politisch aktiver Menschen, denen insbesondere der Hamburger Stadtteil St. Pauli am Herzen liegt. Darüber hinaus mitbegründete sie im Hamburger Gängeviertel das Feminité Museum.
Hier werden Geschichten von sich weiblich lesenden Menschen, die im Hamburger Stadtteil St. Pauli Hamburg lebten und arbeiteten, gesammelt, archiviert, ausgestellt und erzählt. Langfristig soll dieser Ort auch als Archiv fungieren, in dem jeder oder jede Interessierte über die Geschichten von Künstler:innen und außergewöhnlichen Frauen auf St. Pauli forschen kann.
Unter anderem über die Geschichte einer der bedeutendsten deutschen Künstler:innen des 20. Jahrhunderts: Elfriede Lohse-Wächtler. Sie wurde in Dresden geboren, besuchte dort die Kunstgewerbeschule und pflegte Kontakte zur Dresdner Sezession Gruppe 1919 um Otto Dix, Conrad Felixmüller, Otto Griebel und Oskar Kokoschka. Sie lebte, malte und zeichnete auf Sankt Pauli und wurde am 31. Juli 1940 in Pirna (Sachsen) von den Nationalsozialisten ermordet.
Um auch zeitgenössische weibliche Kunst stärker in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken, rief Ana Amil zusammen mit Clifford Smith die Online-Plattform Golden Age Art ins Leben. Die Einsicht für die Notwendigkeit einer solchen Plattform erwuchs in der Zeit, in der sie Ausstellungen kuratierte, sich zunehmend mit Kunst befasste und ihr klar wurde, dass Frauen in der Sammlungspraxis der staatlichen Häuser unterrepräsentiert sind.
In der Neuen Nationalgalerie zum Beispiel stammen 14% der ausgestellten Werke von Künstlerinnen, obwohl mehr als rund 60% der Kunststudent:innen Frauen, bzw. sich weiblich lesende Menschen sind. Dies zu ändern ist eines der erklärten Ziele der Arbeit von Ana Amil und ihren Mitstreiter:innen.
Wer Ana Amil persönlich treffen und sich mit in ein Gespräch über weibliche Kunst, Stadtteilaktivismus, Mode, Musik oder schlicht das Leben im Allgemeinen vertiefen möchte, der kann sie im Feminté Museum in der Caffamacherreihe, der micromall in der Rendsburger Strasse oder dem Wohl oder Übel Salon in der Wohlwillstrasse treffen. Halten Sie dort angekommen einfach Ausschau nach der Frau mit den roten Haaren und der unüberhörbaren Stimme.