Montag bis Samstag
12-1 Uhr
(Küche durchgehend bis 22.00 Uhr)
Sonn- und Feiertags geschlossen
Tschebull
Mönckebergstr. 7 (Levantehaus)
20095 Hamburg-Innenstadt
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Wenn man sich abends auf der leergefegten Mönckeberstraße fragt, wo sind denn all die Leute hin, dann findet man im ersten Stock des historischen Levantehauses die Antwort. Zumindest tummeln sich hier diejenigen, die für eine erstklassige Küche schwärmen: im österreichischen Restaurant Tschebull.
Es ist Dienstag Abend und das Restaurant ist komplett ausgebucht. Wir freuen uns über einen Tisch in der Ecke, denn von hier aus haben wir einen guten Überblick auf den modernen Hüttenzauber: edles Interieur, dezent gepaart mit österreichischen Akzenten, wie die akkurat baumelnden Kuhglocken an der Decke, ein paar Geweihe oder das große Alpenpanorama an der Wand. Aus den großen runden Kassettenfenstern schaut man direkt auf die Hamburger Innenstadt.
Ich bin eigentlich ein Schnell-Entscheider, doch die in Filz gehüllte Speisekarte birgt so viel Köstliches, dass mir die Auswahl richtig schwer fällt. Wir entscheiden uns für Carpaccio und Scampis zur Vorspeise und Kabeljau und Kalbsfilet zum Hauptgang. Der Aperitif erreicht uns zusammen mit der Inhaberin Yvonne Tschebull.
Gemeinsam mit ihrem in Kärnten geborenen Mann Alexander betreibt sie seit 2009 das Restaurant – von Beginn an erfolgreich. Mittlerweile haben 180 Gäste Platz und werden von 45 überaus freundlichen Mitarbeitern und fantastischen Gerichten verwöhnt. Yvonne Tschebull ist Gastgeberin aus voller Leidenschaft. Ihre fröhliche und zuvorkommende Art versüßt uns den Abend.
Mein Hirschcarpaccio mit Preiselbeer-Pfeffermarinade und Sesamwalnüssen hält mich von einer weiteren Unterhaltung mit meiner Begleiterin ab. Das macht aber nichts, denn auch sie genießt lieber still ihren köstlichen Salat von gebratenen Scampi mit geschmortem Wintergemüse, Blutorangen und Gremolata.
Zum Hauptgang wird uns ein saftig weicher und charaktervoller Heideboden – ein Cuvée aus Zweigelt und Blaufränkischer Traube - aus dem Hause Stiegelmar gereicht. Der passt sowohl zum rosa gebratenen Kalbsfilet mit Parmesanwolke, Blattspinat und Risotto, als auch zu meinem Kabeljaufilet. Die Frischkäsenockerln und die geschmolzenen Champignons lassen auch mich dahinschmelzen.
„Beim Österreicher darf man nicht ohne Mehlspeise gehen!“ lacht uns Yvonne Tschebull entgegen. Wir sind also überredet und dann auch gleich begeistert vom Kürbiskern-Honigparfait und dem Kaiserschmarrn – für mich bislang der beste Hamburgs! Wie wunderbar, dass die Innenstadt auch abends etwas ganz besonderes zu bieten hat – traditionell österreichische Küche herausragend modern interpretiert.