Schon bei unserer ersten Begegnung hatte mich die überbordende Energie Jenny Falckenbergs überwältig. Immer temperamentvoll, voller Ideen, oft schon mehr im Übermorgen als im Heute. Schnell wurde mir klar, dass diese Frau bewusst nie in ein gängiges Konzept passen wollte und genau dies der Garant ihres Erfolges ist. Geht nicht, gibt es bei Jenny Falckenberg einfach nicht.
Erst kürzlich hat sie mit ihrem Ball dv Masqué, der inzwischen zu den Highlights der Hamburger Kunstwelt gehört, wieder über 51.000 Euro als Spenden für die Arbeit des Museums für Kunst und Gewerbe gesammelt. Möglich machte das eine Veranstaltung, wie man sie in dieser Form vielleicht nicht in der Hansestadt erwarten würde.
Doch Jenny Falckenberg besitzt das große Talent, Kunst als ein Fest zu feiern. Extra, anders und mit großem Herz. Wer ist diese Frau, deren oft unkonventionelle Kunstevents inzwischen weit über die Grenzen Hamburgs bekannt sind? Recherchiert man ihren Namen, stößt man zunächst auf ihren Vater, den deutschen Kunstsammler Harald Falckenberg.
Seine Sammlung gehört zu den 200 bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Ein Großteil davon ist in den Hamburger Deichtorhallen zu sehen. Mit Kreativität, Hingabe und viel Fleiß ist Jenny Falckenberg jedoch aus dem Schatten dieses großen Mannes hervorgetreten.
Aufgewachsen als Drittes von 4 Geschwistern, ist es ein besonderer Haushalt, in dem sie groß wird. Der Vater ist nicht nur Kunstsammler, sondern auch renommierter Jurist. Natürlich öffnet ihr der Name später ein paar Türen, doch ausruhen wollte sie sich nie auf seinem Erfolg. Jenny Falckenberg wollte immer eigenständig sein.
Schon früh beschließt sie deshalb, sich ihren größten Kindheitstraum zu erfüllen. Sie will als „Profilerin“ arbeiten. Nach dem Abitur an der Internationalen Schule zieht es Jenny Falckenberg deshalb zunächst nach New York. Hier absolvierte sie das Studium für Criminal Psycholgy. Doch bald muss sie feststellen, dass sie als deutsche Staatsbürgerin nie eine Perspektive bei CIA und FBI haben wird.
Sie geht nach Amsterdam, wo sie ein Praktikum in einer Kunstgalerie absolviert und dies mit einer ersten selbst organisierten Vernissage abschließt. Doch noch ist der Funke zur Kunstwelt noch nicht ganz übergesprungen!
Zurück in Hamburg gründet Falckenberg erst einmal eine Familie. Sie heiratete den heutigen Chef der Rechtsmedizin, den Berliner Charité Prof. Michael Tsokos und bekommt mit ihm, gerade mal Anfang 20, die beiden Söhne Titus und Julius. Doch alleine die Mutterrolle füllt sie nicht aus. Und so studiert sie nebenbei Psychologie, Kommunikation und Marketing.
2007 geht ihre Ehe in die Brüche. Fortan heißt es, allein mit zwei Kindern auf eigenen Beinen stehen. Doch Jenny Falkenbergs Tatenrang und Ideenreichtum bleiben. In Anknüpfung an Ihre Zeit in Amsterdam beginnt sie eigene Vernissagen zu organisieren. Zwei Jahre später gründet sie zusammen mit einer Freundin ihr erstes eigenes Unternehmen.
Wenig später beginnt die Zeit der glücklichen Neuanfänge. 2011 heirat Jenny Falckenberg ihre große Liebe Christian Blunck, Ex-Hockeyspieler und Olympiasieger von 1992. Kurz danach gründet sie ihre Kunstagentur Unique Art Concepts. Ihre außergewöhnlichen Vernissagen und Events for Brands auf angemieteten Parkdecks oder Kaufhausetagen machen die Runde.
Eigene feste Galerieräume! – Das würde Jenny Falckenberg nur zu sehr in ihrer Freiheit einschränken. Lieber überrascht sie ihre Kunden, neben neuer Kunst und interessanten Künstlern, mit interessanten Räumen in jeder Ecke von Hamburg. Hierfür arbeitet sie mit einem namhaften Immobilienunternehmen zusammen.
Und so kann es durchaus passieren, dass eine Vernissage mal in einem eleganten Loft und dann wider in einer riesigen Altbauetage in Blankenese stattfindet. Lachen, Staunen und auch Fragen, das sind die Dinge, die Jenny auf ihren Events wichtig sind.
Inzwischen arbeitet Jenny Falkenberg auch international. Als wir uns treffen, spürt man durchaus einen gewissen Stolz auf das, was sie über die Jahre erreicht hat. Von Ihr vertretenen Künstler, wie Franziska Stünckel, Billi Methe oder Armin Dietrich, haben Sammlerwert und die ersten Museen fragen deren Werke an. Sie ist da, wo sie sein wollte. Aber gleichsam auch erst an ihrem persönlichen Anfang.
Doch was sind nun Jenny Falckenbergs Lieblingsorte? Es verwundert nicht, dass es ihr schwerfällt, sich bei ihrer Auswahl allein nur auf wenige Lieblingsorte zu beschränken. Zu bunt ist ihr Leben! Deshalb folgt nun eine Mischung von Orten, an denen die Kunstagentin gerne ist, wo sie früher gerne war und solche, zu denen sie unbedingt einmal wieder gehen muss...
Tipp. Zu den Details der einzelnen Orte gelangen Sie über das Anklicken der orange markierten Namen!
Dieter Roth Foundation. Der Künstler Dieter Roths hatte eine sehr eigene Interpretation von Kunst, weitab vom Mainstream. Vielleicht erinnern Sie sich noch an sein Schimmelmuseum?! So etwas gefällt Jenny Falckenberg und so verwundert es kaum, dass sie sich für die Foundation, die Roths Gesamtschaffen ausstellt, immer wieder begeistern kann
Sammlung Falckenberg. Natürlich zählt auch die Sammlung ihres Vaters in den Deichtorhallen zu ihren Lieblingsorten. Eigentlich hätte sie als erster Lieblingsort genannt werden müssen, denn hier versteckt sich neben der hervorragenden Kunst auch ein Teil ihrer Kindheitserinnerungen, ihrer Familie und natürlich auch etwas von ihrem eigenen Kunstbegriff. Ein Ort wie ein zweites Zuhause!
Restaurant Fillet of Soul. Nach fast jedem Besuch der Sammlung Falckenberg kehrt Jenny Falckenberg in dem kleinen Restaurant Fillet of Soul ein. Warum? Einmal, weil es direkt in den Deichtorhallen liegt und es ihrer Meinung nach hier, neben vielen anderen kulinarischen Köstlichkeiten, auch das beste selbstgebackene Brot Hamburgs gibt.
Die Bank. Wer in der Innenstadt Hamburgs eine Auszeit nehmen möchte, sollte zum Lunch unbedingt in Die Bank einkehren, meint Jenny Falkenberg. "Eine eigene Welt mitten der Hansestadt!" schwärmt sie. In den Sommermonaten liebe sie besonders die Sonnenterrasse des Restaurants.
Tee-Kontor. Hier kehrt die Hamburgerin ebenfalls besonders gerne ein. Neben einem frischen bodenständigen Mittagstisch ist dieser Ort ganz nebenbei auch eine schöne Location für Romantiker, meint sie.
Alster-Dampferfahrt. Eine Alster-Fahrt gehört für Jenny Falkenberg unbedingt zu einem Besuch in Hamburg dazu. Aber auch die Hamburger selbst sollten sich ihrer Meinung nach mehr Zeit nehmen, ihre Stadt öfter mal vom Wasser aus zu erleben.
Louise. Das kleine Restaurant in der Marie-Louisen-Strasse ist ein Restaurant à la 1930. Mit wenigen Plätzen bietet es regionale Küche. Ihr Leibgericht sind die Rouladen mit Rotkohl und Kartoffelpüree.
HTHC- Hockeyclub. Neben ihrem Zuhause die zweite Heimat von Jenny Falkenberg und ihrer Familie. Hier hat sie nicht nur ihren Mann kennen- und lieben gelernt, sondern auch selbst sportliche Erfolge gefeiert. Ein Muss für alle Hockeyliebhaber.
Jump House. Diesen Ort lieben nicht nur die Kinder von Jenny Falkenberg, sondern auch sie selbst. Sich hier auszupowern, mache sie richtig glücklich, verrät sie mir mit einem Lachen im Gesicht.
Jenny Falkenbergs Zuhause. Die private Jenny Falckenberg legt viel Wert auf gemeinsame Zeit mit ihrer Patchworkfamilie. Aus ihr zieht sie ihre Kraft. Der gemeinsam verbrachte Sonntag ist ein gesetzter fester Termin im Familienkalender. Leider haben wir zu diesem Ort keinen Eintritt, denn ihr Haus ist für Jenny Falkenbergs ihr ureigenster privater Lieblings- und Rückzugsort.