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Rosenberg Ayurveda Zentrum Entschleunigung Teil 2

Sonntag, 20. März 2016

Adresse

Rosenberg - Ayurveda Gesundheits- und Kurzentrum
Forsthausstraße 6
63633 Birstein
.Anfahrt planen

Kontakt

...
+49 6054 9131 0
.www.rosenberg-ayurveda.de

Preisniveau

Der offizielle Teil der Kur im Rosenberg Ayurveda Zentrum beginnt am Abend mit einer Willkommensrunde. Die medizinische Kurleiterin Petra Eich-Mylo und ihr Assistent Michael Maigler sowie ein Großteil des Teams, das uns in den kommenden Tagen betreuen wird, heißen alle Kur-Teilnehmer willkommen und versorgen uns mit ersten Informationen. 22 Gäste sind wir, die zum Teil, wie ich, eine siebentägige "SvasthaMed Kur" zur nachhaltigen Verbessrung des Wohlbefindens machen werden oder für die 13tägige klassische ayurvedische Reinigungskur "Panchakarma" gekommen sind.

Von der 75jährigen Hausfrau und Mutter über eine ehemalige Lehrerin und Freizeit-Ballerina bis hin zu einem international agierenden Unternehmer mit einhundert Mitarbeitern und einem 65jährigen Food-Fotografen ist alles vertreten. Eine Frauenärztin, eine Dekorateurin, eine Lehrerin, ein Notariatsbüro-Leiter und und und. Von Mitte Dreißig bis Mitte 70. Aus allen Regionen Deutschlands, der Schweiz, Österreich und Luxemburg. Eine spannende Mischung, die während der Mahlzeiten für jede Menge Gesprächsstoff sorgen wird, wie sich bereits beim ersten gemeinsamen Abendessen herausstellt.

Und damit sind wir schon beim nächsten Thema, dass mich zum Schwärmen verleitet: dem Essen. Wer die indische und orientalische Küche ebenso liebt wie ich, wird hier selig werden. Bereits vor den eigentlichen Malzeiten duftet das ganze Haus nach den herrlichsten Kräutern und Gewürzen sowie dem süßlichen Duft des hier allgegenwärtigen Butterschmalzes "Ghee". Die gereichte Kost, wird uns als Diät angekündigt und ist für mich das wunderbarste Alltagsessen überhaupt. Wärmend. Nahrhaft. Wohltuend. Und ganz nebenbei ist sie, bis auf die typisch ayurvedische Milch zum Frühstück, auch noch vegan und überwiegend glutenfrei. Es ist eben alles nur eine Frage der Zubereitung.

Über die ganze Woche verteilt gibt es Gemüse in jeder nur erdenklichen Form. Immer köstlich zubereitet mit Beilagen wie Reis, Polenta oder Quinoa und natürlich der unerlässlichen Linsenbeilage "Dal". Während anderer Kuren, bei denen es weniger um die Genesung von kleineren Beschwerden bis hin zu echten Krankheiten geht, sondern um Wellness, Yoga oder Kochen, sind die Speisen, den Berichten einiger Wiederholungstäter zufolge, noch intensiver gewürzt, vielfältiger in der Auswahl der Zutaten und raffinierter in der Zubereitung. Doch für mich ist es schon so der Himmel. Keine Mahlzeit, von der ich nicht beglückt und wohl genährt aufstehe, ohne mich dabei voll oder schwer zu fühlen.

Nun liegt es in der Natur einer Kur, dass auch zwischen den Mahlzeiten viel passiert. Täglich gibt es eine Konsultation des zuständigen Arztes, während der untersucht, gesprochen und geplant wird, wie es weitergeht. Es gibt ein bis zwei individuell abgestimmte Anwendungen am Tag, meist eine einstündige intensive Massage für den gesamten Körper und eine, die sich noch einmal einer speziellen Problemzone widmet. Massiert wird mit eigens angereichertem Sesamöl, dessen Wirkstoffe immer individuell auf die jeweilige Konstitution abgestimmt sind. Anschließend geht es je nach Kur-Phase in die "Schwitzbox" – einer kleinen Sauna, bei der der Kopf draußen bleibt, denn im Ayurveda sollte man immer einen kühlen Kopf bewahren. – Eine geniale Erfindung!

Vor den Mahlzeiten werden individuell zugeteilte heilende Kräuter gereicht, die alle stets ihr Gesicht verziehen lassen. Immer wieder aufs Neue ein illustres Spektakel. Gut, dass es hinterher etwas so Schmackhaftes zu Essen gibt. Die Teilnehmer der „Panchakarma-Kur“ werden obendrein mit flüssigem "Ghee" regelrecht abgefüllt. Es wird in den kommenden Tagen Schadstoffe im Körper binden und diese bei der nach etwa fünf Tagen folgenden Ausleitung mit hinaustragen. Das funktioniert ganz offensichtlich sogar mit seelischem Ballast und es ist extrem spannend zu beobachten, wie sich jeder einzelne der Teilnehmer nach dem Ausleiten verändert und im wahrsten Sinne des Wortes immer gelöster wird. Wirklich beeindruckend!

Aber auch wir Einwöchner bringen innerhalb der kurzen Zeit viel in Bewegung. Massagen, Öleinläufe und die besondere Ernährung bewirken wahre Wunder. Durch die Bank weg herrscht Begeisterung. Alle wollen wiederkommen. Mich eingeschlossen. Beim nächsten Mal werde ich auch die große Reinigung machen. Zu all dem medizinischen Engagement werden wir in täglichen Vorträgen mit jeder Menge Informationen rund ums Ayurveda versorgt. Da geht es beispielsweise um die drei "Doshas" Vatta, Pitta, Kapha und deren individuelle Bedürfnisse und Veranlagungen. Es geht um Ayurvedische Ernährung und tägliche Morgenrituale oder auch die Heilkraft spezieller Kräuter.

Am Morgen gibt es 45 Minuten Yoga und am Abend eine Meditation. Endlos sind die neuen Impulse und Anregungen. Alles ist vollkommen undogmatisch und voll von großer Leichtigkeit. Die Teilnehmer treffen während der gemeinsamen Zeiten zusammen und bleiben ansonsten überwiegend für sich. Jeder ist gekommen, um runterzukommen, zu sich zu finden und mit sich zu sein. Jeder lässt sich treiben. Mal sitzt man nach dem Essen noch eine Weile zusammen, mal steht man direkt danach auf und geht wieder auf sein Zimmer. Nur vor die Tür sollte man nach Möglichkeit nicht gehen, zu empfindlich wird man durch all die Massagen und Anwendungen.

Ich habe im ganzen Haus nicht einen Menschen getroffen, der unfreundlich oder schroff, ungeduldig oder übergriffig war. Das Inhaber-Ehepaar Kerstin und Mark Rosenberg beweist ein sagenhaft gutes Händchen bei der Wahl ihrer Mitarbeiter. Achtsamkeit ist allgegenwärtig. Wir leben wie in einem Kokon. Noch kann ich mir gar nicht vorstellen, dass ich bereits in drei Stunden wieder im Zug nach Berlin sitzen werde. Noch eine letzte gemeinsame Mahlzeit. Ein letztes gemeinsames Schwärmen. Ein Blick in selige Gesichter. Einfach ein magischer Ort!

Was ich mit nach Hause nehme, lesen Sie in der kommenden Woche!

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