Mittwoch bis Sonntag 17.30 bis 23 Uhr
The Cord
EUREF-Campus 23-24
10829 Berlin-Schöneberg
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Das Schöneberger EUREF-Gelände ist wahrscheinlich einer der letzten Orte, an denen man einen Edel-Grill erwartet mit einer Speisekarte, die nicht nur Steakliebhaber*innen das Herz höherschlagen lässt. Und doch findet sich zu Füßen des denkmalgeschützten Gasometers the Cord.
In relaxter Atmosphäre werden karamellisierte Wagyu Navel-Shortrips aus Nebraska neben saftigen Sea-Tiger-Riesengarnelen vom Lavastein-Grill und innovative vegetarische und vegane Alternativen serviert. Es ist also kaum eine Überraschung, dass sich das Team um Küchenchef Florian Peters zur Berlin Food Week 2022 etwas ganz Besonders hat einfallen lassen. Schließlich ist ein Stadtmenü unter dem Motto „Vom Rinde verweht – Neues Fleisch“ genau ihr Ding und die Vorfreude auf unserer Seite entsprechend groß.
Bevor wir überhaupt in den Genuss des Stadtmenüs kommen, begrüßt uns im Eingang die elegante und namensgebende Cord 810/812 Limousine. Ein Vorreiter in Sachen Mobilität Ende der 1930er Jahre, die auch sonst immer wieder im Restaurant auftaucht. Im Art-Déco-Stil eingerichtet wirkt der Gastraum vor allem durch die knapp sieben Meter hohen Fenster offen und modern. Dunkles Holz, clevere Licht- und Goldakzente sorgen für eine gemütliche und doch elegante Atmosphäre. Unser persönliches Highlight sind die unglaublich geschmackvollen goldenen Tischplatten.
Ebenso innovativ wie das namensgebende Gefährt, ist auch das Gericht, dass das Team im the Cord gemeinsam entwickelt hat: Geschmorte Aubergine glasiert mit fermentierter Sojabohne aus dem Schwarzwald, Artischocke, Topinamburknolle und Radicchio. Im Zentrum steht hier die Aubergine. Laut Küchenchef Florian Peters ein eher langweiliges Gemüse mit neutralem Aroma. Eine eher ungewöhnliche Wahl also, aber genau dank ihrer relativen Neutralität im Geschmack perfekt.
Kochen ist nicht weniger Kunst als das Malen. Genauso wie in der Kunst Farben, Materialien und Techniken kombiniert werden, um am Ende ein Kunstwerk zu ergeben, finden beim Kochen verschiedene Aromen, Texturen und Farben zueinander und ergeben ein zusammenhängendes Gericht. Und so dient die geschmorte Aubergine im the Cord als weiße Leinwand; als Grundlage, auf der sich andere Aromen entfalten können.
Damit die Aubergine einen einzigartigen Geschmack entwickelt, wird sie bis zu 30 Minuten langsam geschmort und in regelmäßigen Abständen mit Miso bestrichen. Miso ist zwar eigentlich eine japanische Paste aus fermentierten Sojabohnen, ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit verwendet man im the Cord jedoch Miso aus dem Schwarzwald. Der lange Schmorprozess erlaubt der Aubergine nicht nur den Geschmack des Miso richtig anzunehmen, sondern sorgt außerdem dafür, dass sie karamellisiert und so eine süßliche Note bekommt.
Angerichtet wird die Aubergine mit Artischocken- und Topinambur-Chips, die die karamellisierte Süße der Aubergine perfekt ergänzen und das Salzige des Miso wieder aufnehmen. Topinambur, die kleine Schwester der Sonnenblume, ist geschmacklich eine interessante Mischung aus Kartoffel und Sellerie. Dazu ergänzt tiefroter Radicchio seine leichte Bitternote, um den aromatischen Kreis zu schließen. Chips und Radiccio verleihen der eher cremigen Aubergine außerdem eine angenehme knusprige Ergänzung.
Heraus kommt ein Gesamtkunstwerk für alle Sinne, das auch größte Fleischliebhaber*innen begeistern wird. Das Stadtmenü wird vom 10. bis 16. Oktober 2022 im the Cord serviert.
1 % des Umsatzes aus dem Stadtmenü gehen an die Nonprofit-Organisation Zero Foodprint.