Die Ausstellung findet vom 12.10. bis 16.11.2023 statt.
Montag bis Freitag 10-17 Uhr
Samstag 10-15 Uhr
Termine mit Frau Winkler während der Ausstellung und danach nach telefonischer Absprache.
Goerzwerk
Goerzallee 299
14167 Berlin-Steglitz
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Kunst ist ein Prozess, ein Dialog, mitunter auch ein Kampf. Susanne Winkler führt diesen bereits ihr ganzes Leben lang, im stetigen Wandel mit hoher Motivation zum Ausprobieren neuer Dinge. Die Architektin und Künstlerin lebt für den kreativen Output und präsentiert ihre Werke ab dem 12. Oktober im Goerzwerk, wo sich ihr neues Atelier befindet.
Es ist ein warmer Sommertag, als wir Susanne Winkler in ihrem Haus mit atemberaubenden Garten im Süden Berlins besuchen. Gemeinsam mit ihrem Mann betreibt sie dort ein Architekturbüro. Ein Umstand, der sich durch viele schöne Details am Haus zeigt. Was jedoch am meisten heraussticht, als wir uns im Wintergarten niederlassen, sind die vielen Malereien, Zeichnungen und Skulpturen, mal bunt, mal schlicht, die Wände, Tische und Regale zieren.
Susanne Winkler beschäftigt sich ihr Leben lang mit der Kunst, im Beruf, wie im Alltag. Im gemeinsamen Architekturbüro übernimmt sie den gestalterischen Part. „Ich mache im Grunde die schönen Dinge, das liegt mir einfach, das Gestalten und das Spiel mit den Farben.“ Architektur und Kunst sind eine logische Kombination, prägt das Studium doch das Gestalterische, das Verständnis von Form und Farbzusammenspiel.
In ihrer Kunst hat sie ihren Stil stets weiterentwickelt und mit Materialien experimentiert. Dabei treibe sie stets die Suche nach einer Idee an, so Susanne Winkler. „Was ich an der Kunst so liebe, ist, dass man die Zweckgebundenheit weglassen kann und ich dabei machen kann, was ich möchte, was mir wichtig ist und was mich beschäftigt. Ohne Rücksicht auf äußere Gegebenheiten. Ich muss nur mir und meinem Gewissen gerecht sein.“
Der Hauptteil ihrer Werke ist abstrakt, doch ebenso beschäftigt sie sich seit Langem mit Aktstudien und Skulpturen aus Keramik. Dabei dreht sich alles um den Prozess: „Ich weiß anfangs nicht, wo das Bild mich hinträgt. Was als Zeichnung beginnt, wird bald um Farbe ergänzt, in verschiedenen Schichten und zeitlichen Abständen. Es entsteht ein Dialog mit dem Werk, eine Interaktion mit offenem Ende. Das kann ein Prozess sein, der nach einem Tag zu Ende ist oder auch nach Wochen des Überarbeitens. Das ist mitunter ein Kampf, der mich auch nachts beschäftigt.“
Beeinflusst wird sie dabei von Stimmungen, äußeren Einflüssen und von den Farben der Natur. Im Sommer sind die Werke bunter, im Winter kälter. Nachdem Susanne Winkler ihre Bilder, von kleinen Ausstellungen und Versteigerungen abgesehen, nur für sich gemalt hat, geht sie nun an die Öffentlichkeit: Vom 12. Oktober bis 16. November sind ihre Werke während einer Ausstellung im Goerzwerk zu sehen. Darüber hinaus hat sie dort ihr Atelier bezogen, welches zur Vernissage am 12. Oktober und der Finissage am 16. November ab 17 Uhr geöffnet ist. Zu diesen Zeiten ist die Künstlerin dort anzutreffen, ansonsten nach telefonischer Absprache.
Wir wären jedoch nicht Creme Guides, wenn wir nicht mit einem Lieblingsort enden würden. Der ist für Susanne Winkler, neben dem heimischen, ausgesprochen schönen Garten, die auch von uns heißgeliebte Liebermann Villa: „Dort hatte ich vor Jahren ein wunderbares Erlebnis. Ich habe an einem wunderschönen Sommertag die aktuelle Ausstellung, in der feine Gesellschaften am Wannsee dargestellt wurden, besucht. Dort habe ich danach eine von Liebermann illustrierte Ausgabe von Effi Briest gekauft und mich mit einem Kaffee ans Ufer gesetzt und das Buch gelesen.
Da haben sich alle Eindrücke mit der Realität verbunden. Die Gesellschaften in den Bildern, die abgebildete Villa im Buch, all das hat sich genauso angefühlt, nur eben hundert Jahre später. Das war wie eine Zeitreise.“