Brunch.
Täglich: 10.00 - 16.00 Uhr
Dinner.
Mittwoch bis Sonntags ab 18.00 Uhr
Spindler Restaurant
Paul-Lincke-Ufer 42
10999 Berlin-Kreuzberg
.Anfahrt planen
Bereits vergangene Woche hatte ich auf der Terrasse des Restaurants Spindler gestanden und die französischen roten Gartenmöbel bewundert, die nun dick mit Schnee bedeckt und mit flackernden Windlichtern dekoriert, einen noch schöneren Anblick bieten.
Gerade sind Karolina Preis und Frank Spindler dabei zum ersten mal ganz offiziell die Tür zu ihrem gemeinsamen Restaurant aufzusperren, als wir als die allerersten Gäste eintrudeln. Das wiederum ist für uns eine Premiere und urplötzlich sind wir selbst auch ein wenig aufgeregt.
Mildes Licht, wohlige Wärme und das stimmige Interieur, in das ich mich bereits vergangene Woche im Spindler verliebt hatte, nehmen uns auf und steigern umgehend noch ein bisschen mehr, die Vorfreude auf die heiß ersehnten kulinarischen Ereignisse.
Die erste Karte des Chefkochs Nicolas Gemin aus Südfrankreich steht und obwohl ich diese bereits aus dem Internet kenne, vertiefen wir uns erneut in die verheißungsvollen Kreationen des ehemaligen Souschefs des Pauly Saal. "Saisonale, feine Hausmannskost" lautet das Motto seiner Küche, und wir wählen aus sieben Vorspeisen, fünf Hauptgängen und vier Desserts jeder sein Menü.
Dazu ein Glas Grauburgunder und einen Monkey 47 nebst Soda, passend zu meinem Hauptgang, der ebenfalls mit eben jenem Gin verfeinert wurde. Der junge Mann aus dem Service des Spindler kommt aus Ligurien, spricht besser Englisch als Deutsch und ist dabei so charmant und sympathisch, dass man ihm die daraus resultierenden kleinen Missverständnisse nur all zu gerne nachsieht.
Den Anfang machen für uns ein "Veggie Winter Salat" mit verschiedenen Blattsalaten, Birne und Walnuss nebst Wachteleiern und einer Creme aus Blauschimmelkäse sowie "Octopus & Chorizo" nebst violetten Artischocken, Süßkartoffeln und Räucherpaprika. Beide Vorspeisen sind optisch und geschmacklich ein hervorragender Anfang, der auf Großes bei "Hirschkeule" und "Rinderschulter" hoffen lässt, die wir als Hauptgang bestellt haben.
Langsam füllen sich um uns herum die Tische und direkt gegenüber entdecke ich sogar Sternekoch Sebastian Frank vom Horváth mit seiner Familie. Die "Hirschkeule" entpuppt sich als eine Komposition aus rosa gebratenem Filet, zwei mit Fleisch und Rotkohl gefüllten Croquetten sowie schwarzen Bohnen, Champignons und einem himmlisch cremigen Pastinakenpüree als Beilage.
Dabei begeistern mich insbesondere die beiden Croquetten über alle Maßen und ich würde am Liebsten einen Nachschlag bestellen. Auch die "Rinderschulter" mit Kartoffeln, Romanesco, Blumenkohl und Harissa Sauce schmeckt laut der Bekundungen meiner Begleitung ganz wunderbar und es bleibt nicht der kleinste Rest auf dem Teller zurück.
Um uns bereits die Wartezeit auf das Dessert zu versüßen, ordern wir einen "White Cuban" - einen Digestiv aus dunklem Rum, Espressolikör und Sahne, bei dem wir uns kaum bremsen können. Sündhaft gut und genau die richtige Einstimmung auf die kurz darauf folgenden drei Sorten Eis und ein "Karamell-Panna-Cotta" nebst Orangenfilets, Macadamia Nuss und einem Spieß mit Mini-Zimt-Brioche.
Ein letztes Mal an diesem Abend bekunden wir mit einem anerkennenden "Mmmhhh", wir gut es uns erneut schmeckt. Weder Service noch Küche scheinen sich im Spindler erst noch warm laufen zu müssen. Für uns hat bereits an diesem allerersten Abend alles gepasst. – Weiter so!