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Sorrel Jung und zeitgemäß in Neukölln

Montag, 15. November 2021
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag bis Mittwoch 10-17 Uhr
Donnerstag bis Samstag 10-23 Uhr
Sonntag 10-17 Uhr

Adresse

Sorrel
Pannierstraße 40
12047 Berlin
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Der Sauerampfer ist ein hierzulande häufig übersehenes Wiesenkraut. Es enthält viel Vitamin C und wurde bereits im Altertum verwendet, um nach einem üppigen Mahl den Magen zu entlasten. Heutzutage kennt man ihn vor allem im hessischen Raum als Zutat der Frankfurter Grünen Soße. 

Inzwischen aber findet nicht nur jenes feine Wiesenkraut wieder vermehrt Verwendung in den Küchen der Hauptstadt. Logische Konsequenz, dass er früher oder später seinen Weg auch in die Namensgebung findet. Im Neuköllner Norden etwa deutet Sorrel bereits darauf hin, wie es hier kulinarisch zugeht: Lokal. 

Clean ist es im Sorrel, Eiche und helle Holzlamellen dominieren die Einrichtung, großformatige Bilder von Philipp Pusch sind derzeit im Sorrel zu bestaunen, die Wände sind nur teilweise verputzt – wir sind in Neukölln after all. 

In der Küche stehen an diesem Abend Nick und Paul und bereits bevor wir bestellen, erhalten auf dem recht langen, verwinkelten Weg zum Örtchen einen kleinen Einblick in die Küche und die Verköstigung des neuesten Gerichts auf der Karte. Der eingelegte und leicht flambierte Kürbis mit Frischkäse und Nüssen wird uns dann auch prompt vom charmanten englischsprachigen Service empfohlen.

Brioche Toast with Ricotta Sorrel Berlin Neukoelln
Granola and Labneh Sorrel Berlin Neukoelln
Interior Sorrel Berlin Neukoelln
Sorrel Berlin Neukoelln

Die Kombination aus herbstlichem Kürbis und feinsäuerlichem Labneh ist süß, sauer und herzhaft. Hier kommt alles zusammen, die Formen verschwimmen und das gefällt uns ziemlich gut. Ebenso der Umstand, dass zum Kürbis mal kein Ziegenkäse serviert wird.

Das Sorrel versteht sich vornehmlich als Brunch- und Lunchspot, lediglich donnerstags und freitags mutieren die Räumlichkeiten zu einer Naturwein-Bar (es gibt aber auch "normale" Bio-Weine). Zeitgenössische Küche mit lokalen Produkten wird hier serviert, der Fokus liegt auf guten Zutaten, das Fleisch kommt von Kumpel und Keule, Fisch vom Fish Klub.

Im Sorrel legt man offenkundig Wert auf hochwertige Produkte, sie stammen von kleinen Erzeuger:innen und Produzent:innen sowie eine entsprechend hervorragende Verarbeitung. Das saisonal wechselnde Menü zeugt dabei tags wie abends von einer modernen Küche mit viel Finesse sowie einem tollen Aromen- und Texturenspiel. 

Wunderbar knackig und köstlich ist dementsprechend der Fenchelsalat mit eingelegter Aprikose, Mandeln und jungem Parmesan, der sogar die fenchelunbegeisterte Begleitung überzeugt. Von den Socken reißt uns an diesem Abend allerdings das an Gulasch erinnernde geschmorte Rindsragú mit Parmesan und einer Polenta zum Niederknien – dabei sind wir normalerweise keine großen Polenta-Fans.

Welch Loblied auf die Küche, wenn weniger beliebte Zubereitungsarten plötzlich zum Favourite werden. Wir müssen ohne Frage möglichst bald zurückkehren um den Brunch auszuprobieren!

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