Sofi Backwaren herausragender Qualität

Hoch sind hier die Altbau-Wände und hoch ist auch der Genuss. Die Spatzen pfeifen es bereits von den Dächern, dass sich im ehemaligen Barcomi's Café in den Sophie-Gips-Höfen einer der neuen Places to be etabliert; so es denn während dieser Zeit neben dem eigenen Zuhause überhaupt Places to be gibt. Das Sofi in Mitte hat zwar gerade erst eröffnet, ist aber längst kein Geheimtipp mehr.

Während man in der Schlange wartet, denn das wird man im Sofi sehr wahrscheinlich tun, kann man beim Luschern in die offene Backstube schon mal bei der Teigzauberei zuschauen und versuchen, sich zu entscheiden. Und dann entdeckt man hinterm Verkaufstresen die Riesenschüssel frisch aufgeschlagener Butter und ist sich sicher: Ein Sauerteigbrötchen mit dieser Butter und Käse soll es definitiv werden, und ein Miso-Schoko-Cookie und natürlich ein doppelt gebackenes Croissant...

Zum Einsatz kommen vor allem alte Getreidesorten, sogenannte Ancient Grains, von kleinen Biobauern. Sie sind häufig glutenfrei aber nährstoffreich, vor allem aber fabrizieren sie köstliche Focaccia, Vollkorn- und Sauerteigbrote. Das Angebot der dänisch-deutschen Bäckerei im cleanen nordischen Design indes ist übersichtlich: Große Brotlaibe, unterschiedliche Blätterteig-Teilchen, einige Kuchen.

Bei der exzellenten Synthese aus handwerklicher Backtradition mit höchster Qualität braucht es eben keine ausschweifende Auslage. Handwerk hat ein bestimmtes Maß und das bedeutet, dass auch mal etwas ausverkauft sein kann. Das Konzept geht übrigens unter anderem auf die Kappe von Frederik Bille Brahe aus Kopenhagen – ein dort nicht ganz unbekannter Gastronom, von dem wir auch in Berlin in Zukunft vermutlich noch einiges zu hören bekommen. Aber erstmal: Esset Brot, es ist köstlich! 

Ronja C. Kolls

Autorin