Café und Restaurant
12-0 Uhr
Ristorante Cumberland
Kurfürstendamm 194
10707 Berlin-Charlottenburg
.Anfahrt planen
Üppige Kristalllüster glitzern von oben herunter, Boden und Wände schmückt üppiger Marmor, die acht (!) Meter hohen Decken erinnern beinahe an eine Kathedrale – das Ristorante Cumberland am Ku'Damm ist womöglich eines der schönsten Restaurants der Stadt.
Ein Kamin aus dem Jahr 1914 lugt hinter der Bar hervor: „Ich wollte dieses Schmuckstück unbedingt in die Einrichtung integrieren. Er ist so schön und versprüht ein ganz besonderes Flair“, erklärt Restaurantleiter Mika Rahimkhan. Gleiches gilt für die ausgedienten Paternoster, in denen nun der Champagner kühl stehen darf. Alles an den Räumlichkeiten im denkmalgeschützten Cumberland-Haus schreit förmlich italienische Grandezza – da ist gehobene italienische Küche womöglich genau der richtige Weg.
Vorn im Bereich des Grand Caffés lässt man sich handgemachte Spezialitäten und einen obligatorischen Espresso – Porzellan mit filigranen Goldrändern und dem Abbild des denkmalgeschützten Cumberland Hauses – schmecken oder genießt am Nachmittag erlesene italienische Antipasti und Aperitivo-Drinks – wir nippen schwelgerisch an einem Cumberland Bellini und einem fruchtigen Spicy Guave.
Im hinteren Restaurantbereich dagegen wird feine italienische Kost serviert, die sich auf eine bestimmte Ecke des Landes nicht festlegen möchte, wohl aber auf eins: klassische italienische Küche, die auf kompromisslose Produktqualität setzt und gleichzeitig ohne Klischees auskommt. Neun Köche aus ganz Italien folgten dazu Mika Rahimkhans Ruf nach Berlin an den Kurfürstendamm.
Schon hausgebackenes Brot und Grissini, das wir in bitter-fruchtiges Olivenöl aus Sizilien tunken, überzeugen auf ganzer Linien – gebacken wird täglich in der hauseigenen Bäckerei. Danach kosten wir zartes Vitello Tonnato mit Kapernblättern sowie die wirklich perfekte Parmigiana aus Auberginen, San Marzano Tomaten, Parmesan und Mozzarella. So wünscht man sich den Auftakt zu einem italienischen Abend.
In wirklich einzigartiger Atmosphäre kosten wir authentische traditionelle Küche mit besonderem Flair und so lassen wir uns im Ristorante Cumberland die Pasta als Primi Piatti servieren – als erste Hauptspeise, wenn man so will. Ganz wie es sich in Italien eben gehört. Wir wählen Ravioli mit einer Füllung aus Roten Garnelen und einem Krustentierfond, dem Cima di Papa eine willkommene, erwachsene Erdigkeit verleiht.
Dementgegen schmecken die überbackenen Cannelloni mit weißem Ragù und Ricotta nach einer italienischen Kindheit, die wir zwar nie hatten, in diesem Moment aber doch ein wenig vermissen – faszinierend, was Pasta kann. Die zwei Gerichte, die unterschiedlicher nicht sein könnten, demonstrieren also die ganze Klaviatur der Cumberland-Küche.
Während wir uns über unsere Pasta hermachen, befreit der Service in weißer Kluft am Nebentisch den Catch of the Day aus seiner Salzkruste. Überhaupt, nimmt der Service im Ristorante Cumberland seinen Berufsethos ernst und verwöhnt uns von hinten bis vorne und in allerhöchster Manierlichkeit. Selbstverständlich serviert er auch den ein oder anderen erstklassigen Tropfen von der gut bestückten Weinkarte mit Positionen aus Frankreich, Deutschland, Spanien, einigen anderen Regionen und natürlich aus allen 20 Weinregionen Italiens.
Als Secondi wählen wir eine fantastisch gegrillte Hähnchenkeule mit Spitzpaprika sowie geschmorte Lammkeule im Teigmantel mit sizilianischen Artischocken – beides beweist auf köstliche Art, dass italienische Küche weitaus mehr kann, als Pasta und Pizza. Trotzdem finden sich auf der Dessert-Karte natürlich das obligatorische Tiramisu oder auch gemischte italienische Käse.
Wir begeben uns zur Wahl unserer Desserts stattdessen noch einmal in den vorderen Caffé-Bereich des Schmuckstücks, denn in der Vitrine dort warten verschiedene Törtchen und Torten – eines schöner als das nächste – aus der hauseigenen Patisserie darauf, auf unserem Tisch zu landen: Tortra Meringata al Limone, Cannoli, Pistazieneclairs mit Hibiskus.
Unsere Wahl fällt auf ein Apfel Zimt Törtchen mit Buttercreme sowie die sündhaft schokoladige Torta Caprese mit Mandelboden, dazu wählen wir natürlich Caffè. Während wir etwas Zucker in die Crema rühren, träumen wir von einem Bummel durch die Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II – immerhin könnte sie hier direkt um die Ecke liegen.