Restaurants
Dienstag bis Samstag 18-22 Uhr
Patio
Ecke Kirchstraße, Helgoländer Ufer 13 a
10557 Berlin-Moabit
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Knapp drei Jahre ist unser letzter Besuch auf dem Restaurantschiff Patio her. Einiges hat sich seither verändert, ein neues Küchenteam, ein neues Gastrokonzept und ein massiver Umbau des Schiffes. Eins ist geblieben: Die Eleganz und der Charme dieser ganz besonderen Location auf der Spree.
Zum Patio gehören eigentlich zwei Schiffe. Da wäre zum einen das beeindruckend konstruierte Restaurantschiff, welches durch spezielle Umbauten drei Decks bewirten kann. Zum anderen das 1938 erbaute Salonschiff Riethoen, welches man für Spreefahrten buchen kann, von denen uns Inhaber Mathias Böhme an diesem sonnigen Maiabend eine Kostprobe gibt.
Mit reichlich Crémant im Gepäck nehmen wir an Deck Platz und genießen die Sonne und die Aussicht auf das Regierungsviertel. Mathias steuert das Schiff selbst, kommt auf ruhigeren Strecken, auf denen die Fernbedienung ausreicht, dazu und weiß vieles über die Gegend zu erzählen, manches ist sogar für Berliner*innen neu. Ein wahrlich gelungener Start für den Abend im Patio.
Zurück auf dem Hauptdeck, einer eleganten Konstruktion aus geschwungenen Balken, die an das Grundgerüst eines Schiffsbauches erinnert, beschäftigen wir uns mit der Karte. Drei, Vier- oder Fünf-Gang-Menüs werden geboten, auf Wunsch natürlich mit Weinbegleitung. Während Vorspeise, Zwischengang und Dessert vegetarisch bleiben, stellen uns „Mittendrin“ und „Hauptgang“ vor die Wahl zwischen Fisch, Fleisch oder Gemüse.
Küchenchef Christopher Kümper, ehemals Inhaber des Christopher’s in Charlottenburg, ist es wichtig, ein ausgewogenes Menü zu bieten, in welchem Fleisch und Fisch eher die Zugabe zum Vegetarischen geben. Mit seinem aus dem eigenen Restaurant mitgebrachten Team präsentiert er uns ein buntes, frisches Menü, welches exzellent zu diesem ersten warmen Maiabend passt.
Bereits die Vorspeise zergeht im wahrsten Sinne des Wortes auf der Zunge: Ziegenkäseeis mit Champignons und einem grünen Salat aus Erbsen und Erbsenkraut. Durch die Kühle ist der Ziegengeschmack sehr nuanciert. Passend sommerlich begleitet unser Menü eine Selektion an Weißweinen von Gastgeberin Gesa, zur Vorspeise ein Riesling: Win Win von Winnen.
Wir kosten uns durch das Patio-Menü. Pochiertes Landei mit Kartoffelschaum und Brandade und elegant angerichteter Adlerfisch mit Hummus und Aubergine schmecken hervorragend. Besonders begeistert jedoch der Zwischengang aus liebevoll gerollten, bunten Gemüsecanneloni auf einem grasgrünen Gemüsesud. Jedes der Röllchen schmeckt etwas anders, sei es durch eine geräucherte Gemüsefüllung oder Burrata.
Der Abend im Patio ist gelungen. Wer dabei Angst hat, seekrank zu werden, sei beruhigt: Durch die neuen Umbauten besitzt das Schiff eine Bilge aus Beton und eine feste Verankerung zwischen vier Polen, die Schwankungen auf ein Minimum reduzieren. In der Bilge, quasi dem Keller, befindet sich ein stimmungsvoller Partykeller mit Loungebereich und runden Aquarien, er ist ebenso wie der Rest des ausgeklügelten Schiffes buchbar für Veranstaltungen.
Ob für die gehobene Küche, einen Drink auf dem Sonnendeck oder eine Spreefahrt, das Patio ist und bleibt eine der originellsten Locations der Stadt.
