Dienstag bis Sonntag 17-24 Uhr
Restaurant Eli
Sybelstraße 33
10629 Berlin-Charlottenburg
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Wer andere Menschen nach levantinischer Küche fragt, wird als ersten Reflex wohl dieses Wort zu hören bekommen: Hummus. Dass die Welt der Levanteküche viel mehr kann, als das, und mit feinsten Aromen zu glänzen weiß, erfahren wir bei unserem Besuch im Restaurant Eli.
Beim Betreten des Ladens sind wir erst einmal überrascht: So viel klassische Eleganz hätten wir bei der Ausrichtung der Küche nicht erwartet. Das Interieur wirkt bis ins letzte Eck durchdacht und etwas aus der Zeit gefallen, ohne dabei jedoch überladen zu wirken oder fürs Auge anstrengend zu werden. Zudem strahlt es eine Wärme und Gemütlichkeit aus, die dann doch wieder einen erstaunlich runden Bogen zur Küche des östlichen Mittelmeers schlägt.
Wir starten – wie sollte es auch anders sein – mit der gemischten Vorspeisenplatte (26,50 €), die man wunschweise zusammenstellen kann. Wir wählen in Sojasauce gebeizten Lachs, die Levante Rolls, Hühnerhackfleisch in Filoteig, Baba Ghanoush und, na klar, Hummus.
Letzterer ist von fast seidiger Konsistenz, man schmeckt förmlich die Sonne. Auch der Lachs schmeckt frisch und hat genau das richtige Maß an Salz und Umami von der Sojasauce angenommen. Das knusprige Äußere der Levante Rolls wird perfekt von der Bissfestigkeit des Hähnchenhackfleischs ergänzt, eine überraschende Geschmacksnote bringt Orangenblütenwasser ein – ein feiner Auftakt.
Dass zu einer vollkommen zufriedenstellenden Mahlzeit neben Speis auch noch Trank gehört, weiß man hier natürlich auch: Wir entscheiden uns als Zugabe für einen Chardonnay aus Israel, der neben der Rebsorten-typischen Buttrigkeit überraschend straff ausfällt. Eine ideale Ergänzung zur Bandbreite der Geschmäcker, die dargeboten wird.
Als Hauptspeisen entscheiden wir uns für das Brisket auf Harissa-Kartoffel-Püree mit Feigensauce (22,50 €) und den Oktopus mit Tamarinde (25 €). Das Fleisch ist wunderbar zart, die Schärfenote des Harissas verleiht dem Püree eine Leichtigkeit, die enorm elegant wirkt und die Sauce ist wunderbar tief und umarmt die anderen Elemente mit einer Selbstverständlichkeit, das es eine wahre Wonne ist.
Auch der Oktopus ist ein echtes Highlight: Er hat genau die richtige Bissfestigkeit und die Süße der Tamarinde macht das Gericht erst richtig rund. Äußerst fein dazu schmeckt auch der Topinambur. Eine der besten Versionen dieses Meeresgetiers, die wir in Berlin kosten durften.
Als Dessert sorgt eine dekonstruierte Lemon Tarte aus Zitronencreme, Baharat Mürbeteig und Sumac frei nach dem Motto „sauer macht lustig“ für gute Stimmung zum Abschluss – und bringt etwas sonnige Aromen in den tiefen Herbst. Levante, das bedeutet Morgenland, das bedeutet aufgehende Sonne – und genau das schmeckt man hier.