Montag bis Freitag 11.30 - 24.00 Uhr
Samstag & Sontag: 16.00 - 24.00 Uhr
(Küchenschluss: 22.30 Uhr)
Carl & Sophie Spree Restaurant
Alt-Moabit 99
10559 Berlin-Moabit
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Die Namensgeber des Restaurants Carl & Sophie im Westberliner Stadtteil Moabit sind nicht etwa die beiden Servicekräfte, wie sie es bei unserem Besuch zunächst mit einem Augenzwinkern vorgeben zu sein, sondern der Begründer des einstmaligen Milchimperiums Bolle und seine Frau. Und das aus gutem Grund, befindet sich das Restaurant doch nicht nur direkt am Spreeufer, sondern auch auf dem früheren Gelände der alten Bolle-Meierei.
Käse- und Milchprodukte werden hier zwar schon lange nicht mehr produziert, doch die weit über 100 Jahre alten Backsteinbauten wurden in den vergangenen Jahren denkmalgerecht saniert und zu einem charmanten Büro- und Gewerbepark umgebaut. Heute ist hier nicht nur das Hotel Abion mit seinem jüngst eröffneten Carl & Sophie ansässig, sondern auch Architekturbüros, Veranstaltungsräume und weitere Gastronomie.
Seit 1879 hatte Carl Bolle die wachsende Metropole mit Milch und Milchprodukten aus eigener Produktion versorgt. Stadtbekannt waren seine Milchwagen, von denen herunter die frische Milch verkauft wurde. Und nicht zuletzt des fröhlichen, Glocke schwingenden Logos wegen, kennt noch heute jeder das Sprichwort "Ich freu’ mich wie Bolle". Bis Ende der 90er Jahre prägte es bis zur Schließung der letzten Bolle Supermärkte das Berliner Stadtbild.
Allein das Areal mit seiner spannenden Geschichte, die Sie unbedingt einmal nachlesen sollten, ist den Besuch im Restaurant Carl & Sophie also wert. Von unserem Platz hinter den bodentiefen Fenstern haben wir einen wundervollen Blick aufs Wasser und die gegenüberliegenden charmanten Altbauten am anderen Spreeufer. Hin und wieder kommt ein Schiff vorbei und wir stellen fest, dass man nicht nur auf der sommerlichen Terrasse des Carl & Sophie wirklich wundervoll sitzt.
Warme Töne dominieren das Interieur und es wird gemütlich als langsam die Sonne untergeht und das Panorama in der Nacht versinkt. Das hausgebackene Sauerteigbrot nebst luftig-kalter Nussbutter wird anerkennend zum Stillen des ersten Hungers genutzt, während wir uns in die Karte vertiefen. Die bietet neben Hotelklassikern wie Wiener Schnitzel mit Kartoffel-Gurkensalat oder Caesar Salat mit Paderborner Freilandhuhn auch kreative Gerichte mit internationalen Einflüssen aus der Feder des Berliner Küchenchefs Maico Orso.
Seine Liebe gehört den Beilagen und so spielt das Gemüse zu Fleisch und Fisch immer eine gleichberechtigte Hauptrolle. Bei Vorspeisen wie "Label Rouge Lachs" oder "Leipziger Allerlei" mit Hummer ebenso wie bei Hauptgerichten, wie dem gedämpften Kabeljau, bei dem uns die freie Interpretation eines Kimchis mit Shitake Pilzen und Koriander sehr gefällt. Ganz hervorragend ist der Caesar Salad, bei dem uns insbesondere das ungewöhnlich leichte, aber dennoch klassisch anmutende Dressing begeistert.
Zum Café werden herrliche, hausgemachte Karamellbonbons gereicht, die wir wenig später auch noch in einem kleinen Tütchen als Wegzehrung erhalten. – Himmlisch! Am Nachbartisch werden Wiener Schnitzel aufgetragen, die ebenfalls einen sehr guten Eindruck machen und für die wir beschließen nach einem Wochenend-Spaziergang entlang der Spree bald einmal wieder zu kommen.
Tipp. Unter der Woche ist das Carl & Sophie auch eine beliebte Lunch-Location: das täglich wechselnde Mittagsmenü wird zwar in vier Gängen, jedoch stets in einem Schritt serviert. So kann jeder selbst entscheiden, wieviel Zeit er sich in der meist knapp bemessenen Mittagspause lässt.