Restaurants
Mittwoch bis Sonntag 18-23 Uhr
Beef 45
Budapester Straße 45
10787 Berlin-Charlottenburg
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Zwar ist der Name Programm, doch steckt mehr dahinter: Das Beef 45 ist auf den ersten Blick ein Fleischrestaurant, doch kann die Speisekarte des neuen Küchenchefs Thorsten Hendrich noch viel mehr, sodass auch Veganer*innen beim Dinner in dem im Hotel Palace gelegenen Restaurant auf ihre Kosten kommen.
Drei Monate ist es her, dass Thorsten Hendrich die Regie in der Küche des Beef 45 übernommen hat. Was vorher ein Sous Vide fokussiertes Restaurant war, bietet nun Fleisch mit Garmethoden aller Art und eine Reihe veganer Optionen. „Wir wollen den Gästen, die sich den Fleischessern zum Essengehen anschließen, eine kreative Alternative bieten, sodass diese nicht nur mit Nudeln abgespeist werden“, so Thorsten.
Das Ambiente bleibt altbekannt auffällig, mit seinem ganz eigenen Flair. Schwarze Marmortische, dunkle Wände, dunkelblaue Samtstühle sind das eine. All diese Töne werden dazu von reichlich Goldelementen akzentuiert, vom goldenen Tresen mit einem goldenen Gorilla bis hin zum Besteck und den goldenen Brottellerchen in Blattform.
Die breite Bar lässt auf eine Expertise auch im Getränkebereich hoffen, logisch, ist doch gleich nebenan das House of Gin. Jenes wird zwar derzeit renoviert und öffnet wieder gegen Jahresende, doch dürfen wir als Aperitif gleich seine Erzeugnisse kosten. Was sollen wir sagen: Unser Rosmarin Gin geht runter wie Öl, sanft und nuanciert im Geschmack und auch lecker zur Brotvariation mit verschiedenen Salzen, die wir eingangs erhalten.
Food & Beverage Manager Kahan Özmert weiß um die Wichtigkeit eines professionellen und zugleich kollegialen Service. Wir fühlen uns herzlich betreut und seine Weinempfehlungen passen. Besonders angetan hat es uns der Südafrikanische Kunjani, der uns mit seiner trockenen Würze den Abend hinweg begleiten wird, vom Amuse bis zum Dessert.
Als ersteres erhalten wir eine Miniversion des Teriyaki Onglets, welches in Hauseigener Sauce 24 Stunden mariniert, Sous Vide gegart und vor dem Anrichten scharf angebraten wird. Die Mühe lohnt sich! Überhaupt liegt die Liebe im Detail. Beim gegrillten Kopfsalat, einer der veganen Vorspeisen, hat die feine Würze ein besonderes Feature: Das Kopfsalatsalz, für das die Strünke getrocknet, gemahlen und mit Salz vermischt werden.
Spannend auch die Erdäpfel, welche im Ofen in Erde gegart werden, um sich ganz den Erdaromen hinzugeben. Ebenfalls spannend: Der Tartar vom Black Angus Rind, der in einem mit Buchenrauch gefüllten Glas serviert wird und so eine köstliche Rauchnote bekommt.
Das Fleisch kommt nach Möglichkeit aus der Region, doch es wird auch argentinisches Black Angus serviert: Die Qualität spricht für sich: Das Filet ist perfekt medium gegart und butterzart, begleitet von einer wunderbaren Sauce béarnaise. Wer es etwas herbstlicher mag, dem sei zur Kalbsschaufel mit Pastinake und Lauch geraten.
Ebenfalls zu empfehlen ist das Dessert. Wir kosten ein Zitronengrassorbet auf einer knusprigen Teigmuschel und Apfelgelee, perfekt als Palate Cleanser und dazu vegan. Nicht vegan aber ebenso köstlich das Yoghurtdessert mit einem Kern aus Yuzu, dazu Himbeerparfait. Wir durften ein feinabgestimmtes Menü probieren, welches auch von den Fleischmengen genau richtig war und mit den veganen Varianten ebenso überzeugte.
Wer es sich aber fleischlich richtig gönnen möchte, für den bleibt immer noch das Tomahawk Steak. Ob in Massen oder Maßen, das Beef 45 ist den Besuch allemal wert. Einfach durch die Lobby des Hotel Palace am Zoo und einen intimen, stilvollen Restaurantabend verbringen.
