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Paris-Moskau Ein Unikum unter den Berliner Restaurants

Samstag, 24. März 2018
Advertorial
Karte

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag 12-15 Uhr und 18-23 Uhr
Samstag 18-22 Uhr

Adresse

Restaurant Paris Moskau
Alt-Moabit 141
10557 Berlin-Tiergarten
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Kontakt

...
+49 30 3942081
.www.paris-moskau.de

Preisniveau

Über 120 Jahre hält das kleine Fachwerkhaus, in dem das Restaurant Paris-Moskau beheimatet ist, nun schon die Stellung. In all den Jahren war es "Kindl Stube", "Schutheiss-Klause" und Begegnungsstätte zwischen Ost und West. Es überstand im Mai 1945 als nahezu einziges Gebäude ringsum die erbitterten Kämpfe um den Reichstag und trotzte zuletzt den umfangreichen Bauarbeiten am Innenministerium auf der ehemaligen Brache hinter dem Haus.

Im März 1984 erwarb der Gastronom Wolfram Ritschl das skurril anmutende Häuschen – damals noch inmitten städtischer Einöde – nannte es zunächst Josef und ab 1987 Paris-Moskau. Vom einstigen Interieur, des heutzutage auch von zahllosen Größen aus Wirtschaft und Politik frequentierten Restaurants, einschließlich der Kanzlerin, ist der unaufgeregte und gemütlich Charme geblieben. Eine Oase inmitten von Regierungsviertel und Europacity.

Seit 2017 ist Andelko Krmpotic, ein gebürtiger Berliner mit kroatischen Wuzeln, der Mann am Herd. Er kochte bereits im E.T.A. Hoffmann bei Thomas Kurt, in Rutz Weinbarbei Marco Müller und im Schlosshotel Grunewald, um nur einige seiner Etappen zu nennen. Zwanglos, aber auf hohem Niveau überwindet er die hergebrachten Nationalküchen und vereint deutsche, kroatische und französische Küchenstile zu etwas ganz Neuem.

Ganz im Sinne des so populär gewordenen "Casual Fine Dinings" stehen Qualität und entspannter Genuss im Mittelpunkt. Wie schon seit Jahrzehnten wird frisch und saisonal gekocht, mit Vorliebe Fleisch- und Fischgerichte. Dauerbrenner sind das Tatar und das Rinderfilet. Dabei sollen die Gerichte vor allem gut verständlich sein, so Ritschl. "Wir kochen für den Gast, nicht um der Gastroszene zu imponieren."

Die 220 verschiedenen Positionen der Weinkarte kommen aus 13 Ländern, das Berliner Pils vom Fass. Eine große Auswahl exklusiver Digestifs und Grappa gibt es natürlich ebenfalls. Nicht zu vergessen den herrlich milden und wenig süßen Dessertwein, den wir uns nach vier wundervollen Gängen einverleiben.

Die Jacobsmuschel ist roh mariniert und schmeckt uns, gemeinsam mit einer cremigen Guacamole, besser als die übliche gebratene Version. Das "Zweierlei Tatar Paris-Moskau" von Kalb und Rind löst ehrlich Begeisterung aus und das Risotto von der schwarzen Trompete mit gehobelter Belper-Knolle zum Zwischengang möchten wir schlicht als eine Wucht bezeichnen.

Der gebratener Pulpo mit Chorizo und Bohnenpüree ist butterzart und fein mit Kürbiskernöl abgeschmeckt. Optisch ein bisschen weniger attraktiv ist er geschmacklich mehr als erfreulich. Auch das Rinderfilet meiner Begleitung kommt sehr gut an. Auf den Punkt gebraten, serviert mit einer Ecke Kartoffel-Baumkuchen, Schwarzwurzelpüree und -gemüse, ein runder Fleisch-Gang.

Das Dessert ist im Grunde zu viel, aber dann können wir der Schokoladen-Variation und dem französischen Mandelküchlein mit Eiscreme und Sanddorncreme doch nicht wiederstehen. Nun bräuchten wir im Grunde einen Marsch von Paris nach Moskau, um all die guten Dinge zu verdauen, aber wir bleiben lieber noch sitzen und plaudern bis in die Nacht hinein.

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